60 Jahre Filmmuseum München:Das Jubiläumsprogramm

Nächtliches Abenteuer im expressionistischen Bühnenbild: "Die Straße". (Foto: Deutsche Kinemathek)

Das Filmmuseum im Stadtmuseum feiert mit alten und neuen Filmen Geburtstag.

Von Josef Grübl

Ein Jahrestag kommt selten allein: Das Filmmuseum München wird 60 Jahre alt und zeigt in seinem Jubiläumsprogramm zwei 100 Jahre alte Stummfilme. Karl Grunes "Die Straße. Der Film einer Nacht" hatte im November 1923 Premiere: Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der dem Kleinbürger-Mief entfliehen will und sich in ein nächtliches Abenteuer stürzt - Glücksspieler, Prostituierte und Kriminelle inklusive. Das Szenenbild entwarf der expressionistische Maler Ludwig Meidner, das Filmmuseum zeigt am Donnerstag, 30. November, 19 Uhr, eine neu restaurierte Fassung mit Live-Musikbegleitung.

Ebenfalls 100 Jahre alt ist "Raskolnikow", nach Fedor Dostojewskis Roman "Schuld und Sühne". Robert Wiene arbeitete in diesem expressionistischen Spielfilm mit Schauspielern des Moskauer Künstlertheaters, das Filmmuseum hat ihn in mehrjähriger Arbeit rekonstruiert. Zu sehen ist der Film am Sonntag, 3. Dezember, 17 Uhr. Auch hier wird es Live-Musikbegleitung geben.

"The Marriage of Greta Garbo and Sergei Eisenstein" ist ein neues Filmessay von Mark Rappaport (dessen Gesamtwerk im Filmmuseum archiviert wird); seine Premiere feiert es am Freitag, 1. Dezember, 18 Uhr. Ebenfalls an diesem Abend gezeigt wird Orson Welles' 1957 entstandener Film "Portrait of Gina" (über Gina Lollobrigida). Tags darauf, am 2. Dezember, 18 Uhr, ist Alexander Kluge zu Gast: In einem Werkstattgespräch mit dem Filmmuseum-Leiter Stefan Drößler soll es um die Geschichte und die Zukunft des Kinos gehen. Der Titel der Veranstaltung lautet: "Phönix Kino - Maulwurfstunnel zur Filmgeschichte".

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