Kinokonzert:Rückkehr der Maschinenfrau

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Die große Frage nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine stellte Fritz Lang schon in "Metropolis". (Foto: imago images/Everett Collection)

Fritz Langs Meisterwerk "Metropolis" wird mit großem Orchester im Filmtheater Sendlinger Tor aufgeführt.

Von Josef Grübl

Kinos wechseln wöchentlich, manchmal sogar täglich ihr Programm. Das Publikum soll laufend mit den neuen Filmen versorgt, mit bewegten Bildern und Geschichten unterhalten werden. Manchmal kehren die Filme aber in die Kinos zurück, in denen sie einst liefen: Am 3. Dezember zeigt das Filmtheater Sendlinger Tor mit Fritz Langs "Metropolis" einen Klassiker der Filmgeschichte.

Das visionäre Science-Fiction-Meisterwerk über die titelgebende Zukunftsstadt, deren Gesellschaft in zwei Klassen gespalten ist, war in seinem Entstehungsjahr 1927 auch in München zu sehen - genauer gesagt in eben jenem Kino am Sendlinger Tor. 96 Jahre später kehren die schöne Maschinenfrau Maria (Brigitte Helm) und ihr Verehrer Freder (Gustav Fröhlich) dorthin zurück.

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Vor 96 Jahren lernten die Bilder gerade das Sprechen, "The Jazz Singer" war ihr Vorbote, die Tonfilmrevolution sollte in den Jahren darauf alles verändern. "Metropolis" war aber noch eine Stummfilmproduktion, die teuerste der damaligen Zeit. In den Kinos wurde der Film mit Live-Musik aufgeführt, daran hat sich auch im Dezember 2023 nichts geändert: Es spielt das Babylon Orchester Berlin, das sich auf die Vertonung von Stummfilmen spezialisiert hat. In Berlin treten diese Musikerinnen und Musiker regelmäßig auf, jetzt kommen sie erstmals nach München.

"Metropolis" hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich, der Film wurde im Laufe der Jahrzehnte verstümmelt und immer wieder umgeschnitten, auch musikalisch gab es viele Neuinterpretationen. Vor einigen Jahren wurde Fritz Langs Meisterwerk rekonstruiert, die Originalpartitur von Gottfried Huppertz gibt es ebenfalls noch. Diese wird beim Münchner Kinokonzert gespielt, die musikalische Leitung übernimmt Miguel Pérez Iñesta.

Metropolis, D 1927, Regie: Fritz Lang, So., 3. Dez., 18 Uhr, Filmtheater Sendlinger Tor , Sendlinger-Tor-Platz 11

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