Prozess:Ein Kilo Kokain im Körper

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Immer wieder gehen dem Zoll am Flughafen "Bodypacker" ins Netz, die mit solchen Fingerlingen im Körper Drogen schmuggeln und sich dabei in Lebensgefahr bringen. (Foto: Thomas Banneyer/dpa)

Eine 46-Jährige vermittelt ihrem Ex-Freund einen Auftrag, bei dem er hochwirksames Rauschgift in 97 kleinen Päckchen schluckt und von Brasilien nach München bringt. Platzt ein solcher Beutel, überlebt der Kurier das in der Regel nicht.

Von Alexander Kappen, Flughafen

Es ist der 20. Januar 2020. Ein Mann, der mit einer Maschine aus Sao Paulo am Flughafen München landet und eigentlich noch am selben Tag weiter nach Sevilla fliegen will, kommt dort nie an. Deutsche Zollfahnder ziehen ihn vor dem Weiterflug aus dem Verkehr. Bei einer Überprüfung finden sie in seinem Körper 97 so genannte Fingerlinge, gefüllt mit insgesamt gut 981 Gramm Kokaingemisch mit einem sehr hohen Wirkstoffgehalt. Ein halbes Jahr später wird der Drogenkurier zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt und im April 2022, als er die Hälfte seiner Strafe verbüßt hat, schließlich entlassen und in seine brasilianische Heimat abgeschoben.

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