Arbeitskampf:Streik am Münchner Flughafen geht weiter: Nun legt das Sicherheitspersonal die Arbeit nieder

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Der Arbeitskampf am Münchner Flughafen geht am Donnerstag weiter. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Erst das Bodenpersonal, dann die Flugbegleiter der Lufthansa - und jetzt streikt auch noch das Sicherheitspersonal von Donnerstag bis Freitagfrüh. In München sollen sich die Einschränkungen aber in Grenzen halten.

Die Gewerkschaft Verdi hat auch das Luftsicherheitspersonal zu Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Der Flughafen München teilte mit, von dem Ausstand von Donnerstag, 4 Uhr, bis Freitag, 6 Uhr, seien in München zwar nur die Kontrollstellen für das Personal betroffen, aber dadurch könne es zu Einschränkungen im Flugbetrieb kommen. Passagiere sollten sich vor der Anreise bei ihrer Airline über den aktuellen Flugstatus informieren. "Die Sicherheitskontrollen für Passagiere sind von diesem Streik nicht betroffen und haben regulär geöffnet", teilte die Flughafengesellschaft mit.

Die Gewerkschaft will für die rund 25 000 Beschäftigten an Flughäfen höhere Löhne durchsetzen. Die Arbeitgeber der privaten Sicherheitsdienstleister werden vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) vertreten. In fünf Verhandlungsrunden gelang trotz Annäherung keine Einigung. "Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt. So kommen wir nicht zueinander", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. Die Beschäftigten seien bereit, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Am 20. März soll weiter verhandelt werden.

Zuvor war das Kabinenpersonal der Lufthansa und der Lufthansa Cityline Mittwochfrüh um 4 Uhr in den Ausstand getreten. Die Kabinengewerkschaft Ufo hatte dazu aufgerufen, bis 23 Uhr am Mittwochabend alle Lufthansa-Abflüge in München zu bestreiken. Nach Einschätzung der Fluggesellschaft werden 400 Flüge mit rund 50 000 Fluggästen nicht abheben können.

Das Bodenpersonal, das vor Kurzem ebenfalls die Arbeit niedergelegt hatte, war zwar am Mittwoch im Dienst und half auch im Sicherheitsbereich gestrandeten Fluggästen, die einen Anschlussflug antreten wollten. Ohne Kabinenbesatzung allerdings können die Flüge nicht starten. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter waren nur sehr vereinzelt zu sehen. Einige von ihnen hatten sich in neongelben Warnwesten im Bereich zwischen den Terminals eins und zwei zu einer Kundgebung versammelt und machten ihrem Ärger über den Arbeitgeber Luft - ihre Zahl war allerdings mit ein paar Dutzend übersichtlich.

Betroffene Passagiere sind einer Mitteilung zufolge per E-Mail oder über die Lufthansa-App informiert worden. Dennoch wird Reisenden empfohlen, sich vor ihrer Anreise zum Flughafen über den Flugstatus zu informieren. Aktuelle Informationen gibt es auf der Lufthansa-Website.

In der vergangenen Woche fielen wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks des Bodenpersonals bereits Hunderte Lufthansa-Flüge aus. Die Tarifverhandlungen für die etwa 25 000 Beschäftigten am Boden sollen an diesem Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt werden.

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