Weißenburg:Eine Stadt räumt auf

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Mozarts erste Oper "Apollo & Hyazinth" sollte 1932 im fränkischen Weißenburg aufgeführt werden, doch die Nationalsozialisten unterbanden das. Die Geschichte von Erika Mann und einem fast vergessenen Skandal.

Von Uwe Ritzer, Weißenburg

Einmal noch kam Erika Mann nach Weißenburg, in die kleine fränkische Stadt, die sie zutiefst verachtete. Das war Ende März 1946 und das Dokument, das die 1905 in München geborene Tochter des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann bei sich trug, wies sie als "War Correspondent" aus. Für den Londoner Evening Standard berichtete sie eigentlich über den Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und auch an jenem Märztag führten NS-Verbrechen sie in das 60 Kilometer entfernte Weißenburg. In einem der ersten Prozesse nach dem Krieg urteilte dort ein deutsches Gericht über Gewaltausbrüche gegen die jüdische Bevölkerung in der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, im konkreten Fall in der Nachbarstadt Treuchtlingen.

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