Literatur:Die fast vergessenen Frauen

Literatur: Ingvild Richardsen promovierte 2000 an der Münchner Uni. Über Sexismus und Frauenfeindlichkeit zu der Zeit könne sie allein einen Roman schreiben, sagt sie.

Ingvild Richardsen promovierte 2000 an der Münchner Uni. Über Sexismus und Frauenfeindlichkeit zu der Zeit könne sie allein einen Roman schreiben, sagt sie.

(Foto: Daniel Biskup)

Die Literaturwissenschaftlerin Ingvild Richardsen forscht seit Jahren über die Anfänge der Münchner Frauenbewegung und ihre Protagonistinnen. Dabei entdeckt sie immer wieder neue Zusammenhänge.

Von Sabine Reithmaier

Drei Stunden lang hat Ingvild Richardsen fast ununterbrochen geredet, zwischendurch nur kurz an ihrem Kaffee genippt. Ein Projekt nach dem anderen hat sie aufgezählt, Ausstellungen und Archivfunde beschrieben und von den tollen Frauen geschwärmt, deren Leben sie erforscht. Kann es sein, dass sie besessen ist von ihrer Arbeit? Die Frage bringt sie kurz ins Stocken. Nein, sagt die Literaturwissenschaftlerin dann. Besessen sei sie nicht. Eher zwinge sie ein Gefühl der Verantwortung zum unentwegten Weitermachen. "Meist entdecke ich zufällig neue Unterlagen und denke, die muss ich jetzt bearbeiten, sonst bleiben sie wieder 30 Jahre liegen." Und das sei, sagt sie, doch ungerecht gegenüber den Künstlerinnen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, deren Karrieren in den meisten Fällen die Nationalsozialisten abrupt beendet haben.

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