Keine Nachrichten sind gute Nachrichten - das gilt zumindest bei einem nun abgeschlossenen Vorhaben der Geo Energie München Ost (Gemo). Das interkommunale Unternehmen der vier Gemeinden Grasbrunn, Haar, Vaterstetten und Zorneding hatte auf dem künftigen Bohrplatz bei Weißenfeld archäologische Untersuchungen vornehmen lassen. Wie die Gemo nun mitteilt, seien diese ohne Ergebnis verlaufen.
"Bei den bisherigen Untersuchungen konnten keine archäologischen Funde festgestellt werden", so Tobias Aschwer, einer der beiden Geschäftsführer der Gemo. Was für die Pläne der vier Gemeinden eine gute Nachricht ist, weil man sich aufwändige Ausgrabungen sparen kann. Nötig waren die Ende Februar begonnenen Untersuchungen, da das Areal westlich der Kreisstraße 17 Teil eines Bodendenkmals ist. Laut Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege befinden sich dort eine "Siedlung und verebnete Grabhügel vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung".
Interkommunales Geothermieprojekt:Erst Tinte, dann Tiefenwasser
Die Gemeinden Vaterstetten, Grasbrunn, Haar und Zorneding gründen eine gemeinsame Fördergesellschaft für Erdwärme. Dafür, dass diese dann in die Häuser kommt, ist jede Kommune selbst zuständig.
"Zwar wird auch bei der übrigen Teilfläche noch eine weitere archäologische Begleitung notwendig sein; die Wahrscheinlichkeit, dass hier Funde auftreten, ist nun aber sehr gering", so Aschwer weiter. "Sobald wir grünes Licht von Seiten des Fördergeldgebers erhalten, sind wir zuversichtlich, unseren ambitionierten Zeitplan mit einer Bohrung im Jahr 2025 weiter einhalten zu können."
Vorsitzende werden die Bürgermeister der beiden größten Anteilseigner-Gemeinden
Auch administrativ macht die Gemo Fortschritte, nun fand die konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats statt. Dort wurde der Erste Bürgermeister der Gemeinde Grasbrunn, Klaus Korneder, einstimmig zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. "Ich freue mich, dass ich mich als Aufsichtsratsvorsitzender der Gemo weiter aktiv in das Thema einbringen darf", so Korneder. Als sein Stellvertreter fungiert Leonhard Spitzauer, Bürgermeister der Gemeinde Vaterstetten.
Damit gehen die Posten der Vorsitzenden an die Gemeinden, die größter und zweitgrößter Anteilseigner der Gemo sind - wenn auch nicht in dieser Reihenfolge: Vaterstetten hält 45 Prozent der Anteile, Grasbrunn 25. Auf Haar entfallen 20 und auf Zorneding zehn Prozent. Entsprechend verteilen sich auch die Kosten für das Geothermieprojekt, die insgesamt auf etwa 50 Millionen Euro geschätzt werden.
Dies beinhaltet allerdings nur den Preis für die Bohrung und den Aufbau der Förderstation, den Aus- beziehungsweise Ausbau eines Nahwärmenetzes müssen die Gemeinden jede für sich bezahlen. Vaterstetten hat aktuell das größte kommunale Wärmenetz der vier Anteilseigner und plant, dieses in den kommenden Jahren in großem Stil auszubauen.