Kampf gegen Antisemitismus:"Absolute Maxime muss sein: hinschauen und reagieren"

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Oberstaatsanwalt Andreas Franck ist der erste Antisemitismusbeauftragte der Münchner Generalstaatsanwaltschaft. (Foto: Robert Haas)

Andreas Franck ist Antisemitismusbeauftragter der bayerischen Justiz. Ein Gespräch über das Querdenkermilieu, das sich als fruchtbarer Boden für antisemitisches Gedankengut erweist, Judenfeindlichkeit bei Jugendlichen und das, was ihn antreibt.

Interview von Helmut Zeller, Dachau

"Er ist einer, der hinschaut und handelt", so urteilt Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Oberstaatsanwalt Andreas Franck, seit Oktober 2021 zentraler Antisemitismusbeauftragter der bayerischen Justiz, schaut ganz genau hin - auch in Dachau. Er leitet die Ermittlungen gegen den oder die Urheber der antisemitischen Hetzbriefe etwa in Burschenschaften, in denen der Holocaust geleugnet wird. Mit der SZ sprach Franck über die Zunahme judenfeindlicher Vorfälle und Straftaten, bedingt auch durch Impfgegner und Corona-Leugner, die antisemitische Verschwörungsnarrative befeuern. Auch im Landkreis Dachau veranstalten sie unangemeldete Demos, an denen Rechtsextreme der Partei III. Weg teilnehmen. Franck macht klar, dass er und die Antisemitismusbeauftragten bei den drei Generalstaatsanwaltschaften in Bayern den Judenhass im Freistaat unnachgiebig bekämpfen werden.

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