Aus harmlosen Zeiten ist der spöttische Spruch überliefert, in Deutschland gebe es 80 Millionen Bundestrainer. Das war ein bisschen wahr und bleibt ein bisschen lustig, solange es um Fußball geht. Inzwischen aber macht sich der Drang zur Gscheidhuberei bei ganz anderen Themen bemerkbar. Nachdem Russland die Ukraine überfallen hatte, schulten viele Hobbyvirologen zu Ukraine-Kennern um. Doch nichts scheint viele Deutsche so zuverlässig zu triggern wie das Thema Israel. Noch während Hamas-Terroristen mordend durch den Kibbuz zogen, wimmelte es plötzlich von Nahost-Experten. Seitdem dominiert das Thema Plattformen wie X, ehemals Twitter; Millionen Menschen äußern sich dazu.
Krieg in Nahost:Man darf sogar den Mund halten
Wenigstens ihre Inszenierung sitzt: die ZDF-Podcaster Richard David Precht (links) und Markus Lanz.
(Foto: ZDF und Christian Bruch)Es war schon immer Volkssport, mit wenig Wissen und viel Gewissheit in die Öffentlichkeit zu treten. Beim Thema Israel aber ist der Hang, sich unmöglich zu machen, besonders ausgeprägt. Nicht nur bei Autoren, die so gerne Philosophen wären.
Kommentar von Simon Hurtz
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