Schon wieder ein "Monstersieg", eine Art Erdrutsch in der niederländischen Politik. Vor acht Monaten war das der Bauer-Bürger-Bewegung bei den Provinzwahlen gelungen. Geert Wilders' Freiheitspartei hat jenen Triumph nun, wahlgeografisch gesehen, fast kopiert. Das zeigt zum einen, wie flatterhaft die Wähler geworden sind, die mehrheitlich am Vortag der Wahl noch nicht wussten, für wen sie stimmen würden. Wie sie sich zunehmend, wie man dort sagt, vom "Wahn des Tages" treiben lassen: damals die Stickstoff-, also Umweltpolitik, die viele als bevormundend und übertrieben empfanden, diesmal die Zuwanderung, vielleicht verstärkt durch das Misstrauen, das muslimischen Einwanderern im Zuge des Nahostkonflikts entgegenschlägt.
Niederlande:Und Wilders profitiert
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Bei den Nachbarn zeigt sich, was passiert, wenn sich die Politik von ihren Bürgern und deren Sorgen abschottet. Dann können rechte Radikale an die Macht kommen. Und dann wird es gefährlich - siehe das Programm des Nationalisten.
Kommentar von Thomas Kirchner
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