CDU:Claudia Pechstein und eine sehr schlechte Idee

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Sie sollte eigentlich mithelfen, das CDU-Grundsatzprogramm zu gestalten, ist dann aber selbst zur Nachricht geworden: Claudia Pechstein in ihrer Bundespolizisten-Uniform. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Mit ihrem Auftritt bei den Christdemokraten in Uniform wollte die Olympiasiegerin wohl ein Signal an die Konservativen senden. Doch gerade Friedrich Merz müsste wissen, dass sie der Polizei damit keinen Gefallen getan hat.

Kommentar von Christoph Koopmann

Friedrich Merz kommt es, sagt er, auf den Inhalt an, nicht auf Äußerlichkeiten. Diese an sich feine Einstellung ist an diesem Wochenende an ihre Grenzen gestoßen. Da diskutierte Merz' CDU auf einem Konvent über ihr Grundsatzprogramm und also darüber, wofür sie in Zukunft stehen möchte. Ein Impuls kam von Claudia Pechstein, fünffache Olympiasiegerin im Eisschnelllauf und im Hauptberuf offiziell sportgeförderte Bundespolizistin. Pechstein erklärte unter anderem, dass abgelehnte Asylbewerber abgeschoben werden müssten, dass Diskussionen über diskriminierungsfreie Bezeichnungen von Schnitzelgerichten - grob gesagt - kein Schwein interessierten, und dass die traditionelle Familie ("Mama und Papa") mehr Aufmerksamkeit verdiene. Inhaltlich "brillant", lobte Friedrich Merz hinterher in der ZDF-Sendung "Berlin direkt".

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