Bundeswehr-Abhörfall:Was gegen Putin wirken würde

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Schützt dieses Land auch: eine ehrlich, verantwortungsvolle Debattenkultur. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Ob auf Webex oder in der Öffentlichkeit - die Art, wie in Deutschland über Waffenlieferungen diskutiert wird, zeigt: Die entscheidenden Akteure müssen noch lernen, was "Kriegstauglichkeit" jetzt bedeutet.

Kommentar von Daniel Brössler

Zu den Stärken des Systems Putin, jedenfalls aus autokratischer Perspektive, zählt seine Unverfrorenheit. Es gehört schon Chuzpe dazu, ein abgehörtes Gespräch von Offizieren eines fremden Staates zunächst über den eigenen Propagandakanal zu verbreiten und dann auch noch den Botschafter des betroffenen Landes vorzuführen. Wollte man die Hauptbotschaft des Taurus-Leaks bildlich darstellen, genügte ein ausgestreckter Mittelfinger. Ginge es dem russischen Machthaber Wladimir Putin nur darum, den Einsatz des Marschflugkörpers Taurus gegen seine illegal zwischen Russland und der annektierten Krim errichtete Kertsch-Brücke zu verhindern, wäre es am einfachsten gewesen, nichts zu tun. Olaf Scholz will Taurus der Ukraine wirklich nicht liefern, und wer wüsste das besser als der gewöhnlich gut unterrichtete Putin.

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