TV-Kritik zu "Anne Will":Ralf Stegner und der zweitgrößte Zwerg

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SPD-Politiker Ralf Stegner in der Talk-Sendung Anne Will. Um ihn herum sind zwar Menschen - etwa die Sicherheitsexpertin Claudia Major -, dennoch sitzt er an diesem Abend recht allein da mit seiner Haltung. (Foto: Wolfgang Borrs; NDR/Wolfgang Borrs/NDR/Wolfgang Borrs)

Anne Will lässt nach der Söldner-Revolte in Russland die Risse in Putins Machtfundament begutachten - ein sehr kleines Team Vorsicht wird dabei von einem größeren Team Chance überstimmt.

Von Moritz Baumstieger

Weil der Kanzler ja nicht in jedem Fernsehstudio sein kann - und vielleicht auch, weil er nicht immer alle mitreißt, wenn er mal in einem ist -, hat er Leute, die an seiner statt dort Platz nehmen. Ralf Stegner zum Beispiel, SPD-Abgeordneter und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, zählt sich wie Olaf Scholz zum Team Vorsicht in außenpolitischen Fragen, was er im Kontext des Ukraine-Krieges mittlerweile fast wöchentlich in einer Talkshow kundtut. Und obwohl Stegner weiß, dass es "nicht nur den Krieg auf dem Schlachtfeld gibt, sondern auch den um die öffentliche Meinung", ringt er sich dabei kein falsches Lächeln ab. Ein richtiges sowieso nicht. Ernsthaftigkeit bis Grimmigkeit, da folgt er seinem Kanzler, an dem er schätzt, dass er "erst denkt, dann redet, dann handelt". Und wenn es der Gegenseite beim Kampf um die öffentliche Meinung so vorkommt, dass der Kanzler erst zaudert, dann nichts sagt, dann zu wenig tut - dann ist das eben so.

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