Gastbeitrag von Viktor Jerofejew:Wer ist der Schrecklichste?

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Beziehungsstatus? Es ist kompliziert. Jewgenij Prigoschin (l.) wurde im Schatten des Präsidenten reich - doch schon, als er noch als "Putins Koch" firmierte, war der Chef nicht immer zufrieden. (Foto: Alexei Druzhinin/dpa)

Das Geschöpf ist der Kontrolle seines Schöpfers entglitten. Doch das ist nicht das Schlimmste an der Revolte von "Putins Koch", Jewgenij Prigoschin.

Gastbeitrag von Viktor Jerofejew

Während der Arbeit an meinem neuen Buch, dem Roman "Der Große Gopnik" - das Wort bezeichnet im Russischen einen Hinterhofschläger, und Sie können raten, auf wen sich das bezieht -, versuchte ich, das wahnsinnige politische Klima zu verstehen, das in Russland herrscht, und die Ursachen dafür zu ergründen, warum Europa den russischen Präsidenten zum "Monster" erklärt hat. Indessen hat diese hochrangige Persönlichkeit in letzter Zeit einen realen Konkurrenten bekommen. Mit angespannter Neugier, die bisweilen an Entsetzen grenzte, verfolgte die Welt die Meuterei und den Marsch von etwa 8000 aufständischen Wagner-Söldnern auf Moskau. Auf einmal platzten sämtliche Vorstellungen von der Macht des russischen Autoritarismus. Doch die Meuterei dauerte keine drei Tage, und der Hauptmeuterer floh unter dem Schutz von Lukaschenko nach Belarus.

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