TV-Kritik: Anne Will:Söder und die unbequemen Fakten

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Gäste bei Anne Will: Victoria Rietig (Migrationsforscherin), Nancy Faeser (SPD), Isabel Schayani (Journalistin), Frank Rombey (Bürgermeister von Niederzier/NRW) und zugeschaltet Markus Söder (CSU). (Foto: Wolfgang Borrs; NDR/Wolfgang Borrs/NDR/Wolfgang Borrs)

Es hätte die übliche Talkshow werden können, in der sich Ministerpräsident Söder und Innenministerin Faeser über die Flüchtlingspolitik streiten. Doch die Zahlen spielen nicht mit.

Von Willi Winkler

Fakten sind nicht besonders sexy, erst recht nicht, wenn sie unbequem sind und man sie nicht den Grünen oder der Union oder der Regierung in die Schuhe schieben kann. Fakten sind langweilig, wenn man doch viel besser von "Kontrollverlust" raunen kann oder mit gefältelter Stirn an der "Belastungsgrenze" steht. Zum Beispiel diese Zahl: Bis August wurden 2023 mehr als zweihunderttausend Anträge auf politisches Asyl gestellt, und für Markus Söder ist bei "Anne Will" am Sonntagabend mit dieser Zahl die "Integrationsgrenze" überschritten.

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