Brunnthal:Grand-Prix-Legende Johnny Logan: ESC ist Politik-Show

Brunnthal (dpa) - Sänger Johnny Logan, der in den 80er Jahren als Erster den Eurovision Song Contest zwei Mal gewann, sieht dem diesjährigen Spektakel mit Skepsis entgegen. Das ESC-Finale in der israelischen Stadt Tel Aviv werde er am 18. Mai natürlich verfolgen, aber mit gemischten Gefühlen, sagte der Ire der Deutschen Presse-Agentur. "Der ESC ist in diesem Jahr mehr denn je auch eine Politik-Show, dann holen sie als Gaststar auch noch Madonna, um von den politischen Problemen abzulenken. Das gefällt mir gar nicht."

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Brunnthal (dpa) - Sänger Johnny Logan, der in den 80er Jahren als Erster den Eurovision Song Contest zwei Mal gewann, sieht dem diesjährigen Spektakel mit Skepsis entgegen. Das ESC-Finale in der israelischen Stadt Tel Aviv werde er am 18. Mai natürlich verfolgen, aber mit gemischten Gefühlen, sagte der Ire der Deutschen Presse-Agentur. „Der ESC ist in diesem Jahr mehr denn je auch eine Politik-Show, dann holen sie als Gaststar auch noch Madonna, um von den politischen Problemen abzulenken. Das gefällt mir gar nicht.“

Einen Schuldigen für diese Entwicklung hat Logan auch ausgemacht: Donald Trump. „Seitdem der an der Macht ist, wird einfach alles politisiert“, sagt er und ergänzt etwas wehmütig klingend: „Dabei wurde der Eurovision Song Contest einst ins Leben gerufen, um die Nationen zu vereinen.“ Logan, der 1980 mit „What's Another Year“ und 1987 mit „Hold Me Now“ beim ESC siegte, wird am Montag 65 Jahre alt. Er lebt in Brunnthal bei München.

Logan hat derzeit kein Interesse, seine imposante ESC-Bilanz noch weiter zu verbessern. „Es gab Anfragen, ob ich einen Song schreiben möchte, doch ich habe abgelehnt“, sagte er. „Es ist ja nicht damit getan, dass man einen Song für jemanden komponiert. Da hängt so viel noch dran. Das beschäftigt dich locker drei, vier Monate.“ Eine Zeit, die er lieber für seine eigene Karriere nutzt - oder in der er die landschaftlichen Vorzüge seiner oberbayerischen Wahlheimat genießt: „Ich setze heute andere Prioritäten. Lebensqualität geht vor.“

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