Schmutz, Häme und Verschwörung im Netz:Das Ego-Problem

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Seit mehreren Wochen nur noch auf digitalen Bildschirmen zu sehen: Kate, Princess of Wales, auf dem Smartphone eines Besuchers vor dem Buckingham Palace. (Foto: Hollie Adams/REUTERS)

Moskau, Kate, AfD: Die digitale Öffentlichkeit könnte bei vielen Themen einiges zur Aufklärung beitragen. Aber sie braucht mehr denn je: Regeln.

Von Nils Minkmar

Die Kunst des angenehmen Smalltalks, also des amüsanten Plauderns über alles und nichts, droht auszusterben. Das Wetter war einst ein beliebtes Thema, doch seitdem die Frage des menschengemachten Klimawandels sich zugespitzt hat und die Rede davon ideologisch codiert ist, sollte man Ärger über Kälte ebenso unterlassen wie das Loben von Wärme. Ein fröhlicher Bericht über Ferienpläne führt zur Frage des Transportmittels, und schnell wird aus dem behaglichen Austausch eine bittere Erörterung des Verbrauchs von Flugzeugen. Selbst ein kleiner Dialog über Fußball droht nun zu einer Auseinandersetzung über Patriotismus versus Globalisierung auszuarten. Man muss nur die schönen Nike-Trikots der Franzosen loben, schon hat man den Standortpatrioten Habeck oder change.org mit einer Petition am Hals.

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