Olga Ravn über den Wert der Arbeit:Wer ist hier das Monster?

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"Ich bin nicht daran interessiert, perfekt geschliffene Diamanten-Literatur zu produzieren", sagt die Autorin Olga Ravn über ihr Schreiben. (Foto: Sara Galbiati/März Verlag)

Die dänische Autorin Olga Ravn steigt in ihrem Roman "Meine Arbeit" in die Abgründe des Mutterseins - und findet dort sogar etwas Freiheit.

Von Christiane Lutz

Als Mary Shelley 1818 ihren Roman "Frankenstein" mit 20 Jahren veröffentlichte, hatte sie bereits drei Kinder geboren. Eins starb unmittelbar nach der Geburt, die beiden anderen später. 1815 schrieb sie in ihr Tagebuch: "Träumte, dass mein Baby wieder zum Leben erwacht ist - dass ihm nur kalt gewesen war & dass wir es am Kamin warm rieben & es lebte." In "Frankenstein" lässt Mary Shelley ihren Doktor das Monster aus Teilen toter Menschen zusammensetzen und erweckt dieses zum Leben. Man kann das Buch durchaus als Geschichte über Mutterschaft lesen, so wie Olga Ravn in ihrem neuen Roman. Man könnte Müttern, findet sie, statt ihnen die Mär vom überbordenden Glück im Moment der Geburt zu erzählen, lieber mal "Frankenstein" zu lesen geben.

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