Neu in Kino & Streaming:Welche Filme sich lohnen - und welche nicht

Lesezeit: 3 min

Das rummst: John Cena, Juan Pablo Raba und Alison Brie in "Freelance". (Foto: Santiago Garcia/Splendid)

"Der Exorzist" ist wieder da. John Cena ballert sich durch "Freelance". Und die Doku "Total Trust" zeigt den Überwachungswahn in China. Die Starts der Woche in Kürze.

Von Fritz Göttler, Josef Grübl, Kathleen Hildebrand, Florian Kaindl, Martina Knoben, Annett Scheffel, Philipp Stadelmaier und Anke Sterneborg

Blue Jean

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Kathleen Hildebrand: Im Graubraunbeige von Newcastle im Jahr 1988 versucht eine junge Sportlehrerin zumindest so weit zu verschwinden, dass sie ihren Job behalten kann - sie ist lesbisch. In der Schule hält sie ihr Privatleben geheim, die Thatcher-Regierung ist sehr homosexuellenfeindlich. Dann taucht eine ihrer Schülerinnen in der queeren Bar auf, wo Jean mit ihren Freunden abhängt, und es wird gefährlich. Georgia Oakleys berührender Debütfilm schwelgt visuell in der Ästhetik der Achtziger, aber die Bomber- und Sportjacken ihrer Hauptfigur (Rosy McEwen) wären auch heute so hip, dass man nicht umhin kommt zu denken: Alles gar nicht so lange her, alles gar nicht so weit weg.

Catch The Killer

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Anke Sterneborg: Baltimore in der Silvesternacht, 29 Partygäste werden Opfer eines mit militärischer Präzision arbeitenden Massenmörders, sie sind farbig, weiß, alt, jung, männlich, weiblich, also durch kein erkennbares Muster verbunden. "Catch the Killer" ist das englischsprachige Debüt des Argentiniers Damián Szifron, und ein angenehm unaufgeregt und stimmungsvoll erzählter Winter-Thriller. Dabei müssen sich Ben Mendelsohn (mit seiner besonderen Mischung aus Melancholie, Lakonie und Ernüchterung) und Shailene Woodley, (in der bewährten Rolle als unterschätzter, aber wehrhafter Underdog), der alte FBI-Hase und die junge, erfindungsreiche Polizistin nicht nur gegen den Täter, sondern vor allem gegen inkompetente und vorschnelle Kollegen und Vorgesetzte verbünden. "Aggressiv, suchtgefährdet und unsozial" liest er in ihrer Akte, also das Profil der Leute, die das FBI normalerweise verhaftet, doch er weiß, dass genau das die Eigenschaften sind, mit denen man Psychopathen nahekommt.

Das Tier im Dschungel

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Philipp Stadelmaier: Nach einer Kurzgeschichte von Henry James tanzen in Patric Chihas schönem Film Tom Mercier und Anaïs Demoustier in einem Club immer weiter, von den späten Siebzigern bis in die Gegenwart. Der Club wird nie verlassen, die Zeit konserviert, angehalten. Eine Feier des Imaginären, in Erwartung eines außergewöhnlichen Ereignisses, das auf sich warten lässt. Chiha betont die Monotonie leider etwas zu sehr, als dass sich die Melancholie des ewig Verpassten voll entfalten könnte.

Der Exorzist: Bekenntnis

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Fritz Göttler: Nach dreimal Halloween hat David Gordon Green eine neue Horror-Trilogie in Angriff genommen, nach William Friedkins "Der Exorzist" (vor fünfzig Jahren uraufgeführt), gemeinsam mit seinen Produzentenfreunden von Blumhouse (und mit seinem Kumpel Danny McBride, der mal wieder am Drehbuch beteiligt war). Zwei Mädchen sind verschwunden, abgestiegen in die Hölle und am dritten Tag wieder aufgetaucht, nun aber vom Dämon Pazuzu gepackt. Die Widersprüchlichkeit des ganzen Unternehmens macht seine Spannung aus: Die Fratzen und Schleimspeier sind ganz dem Original nachempfunden, aber die diversen Teufelsaustreiber, die sich da zusammentun und ihre Sprüche vor sich hin brabbeln, erinnern stark an die Jungs und Mädchen in den anarchischen frühen Filmen von David Gordon Green.

Freelance

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Florian Kaindl: Ein Muskelprotz auf Sinnsuche im südamerikanischen Dschungel: Der ehemalige Elitesoldat Mason Pettits (John Cena) begleitet die Reporterin Claire (Alison Brie) zum Interview mit einem charismatischen Diktator im fiktiven Staat Paldonien. Für einen Adrenalinjunkie wie ihn, der Action braucht, eher fad. Bevor er vor Langeweile wegdämmert, kracht es aber glücklicherweise so richtig, und sie geraten mitten in einen Putsch. Endlich sind seine Fähigkeiten gefragt. Pierre Morel hat in "Taken" (2008) schon Liam Neeson als knallharten Helden und Familienmenschen inszeniert. Mit Cena geht es in eine ähnliche Richtung, wobei die Geschichte stereotype Erwartungen manchmal sogar unterläuft. Weshalb am Ende eine unterhaltsame Komödie rauskommt, die man nicht so schnell vergisst wie andere vergleichbare Filme.

Gernstls Reisen - Auf der Suche nach Irgendwas

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Josef Grübl: Losfahren ohne Ziel. Das ist "Gernstl unterwegs", seit 40 Jahren gibt es die Reisebericht-Reihe im Bayerischen Fernsehen. Jetzt bringen Franz Xaver Gernstl und Jonas Gernstl den TV-Langläufer erneut ins Kino, vor knapp 20 Jahren gab es bereits eine Gernstl-Kinodoku. Wie immer geht es um alles und um nichts, oder um beim Titel zu bleiben: um irgendwas. Das hat eine schöne Wurschtigkeit, das mäandert ohne Ziel vor sich hin. Beliebig ist der Film aber nicht, er erzählt von der Sinn- und Glückssuche der Menschen vor und hinter der Kamera, ist Best-of und Making-of zugleich.

The Lost King

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Annett Scheffel: Sally Hawkins ist großartig als ganz und gar nicht gewöhnliche britische Hobby-Historikerin, die sich in diesem skurril-warmherzigen Drama gegen alle arroganten Akademiker, Institutionen und Regeln auf die Suche nach den Gebeinen von Richard III. macht. Eine archäologische Tour de Force, der Hawkins viele menschliche Nuancen gibt, und die genauso viel über die Königshaus-Obsession der Briten erzählt wie über die Macht verdrehter Wahrheiten. Wie schon in "Philomena" erzählt Regisseur Stephen Frears nach einer wahren Geschichte, mit narrativem Schmiss und grenzenloser Empathie für seine Hauptfigur.

Total Trust

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Martina Knoben: Kameras in den Straßen, digitale Zugangskontrollen überall; Algorithmen, die mittels Gesichtserkennung unerwünschtes Verhalten schon im Voraus berechnen sollen: Die Exilchinesin Jialing Zhang zeigt in ihrer Doku den Techno-Totalitarismus in China und beschreibt eindrücklich seine Folgen am Beispiel zweier Familien und einer Journalistin. Vieles in diesem Film ist eigentlich bekannt, erschütternd und aufrüttelnd aber ist er trotzdem. Schließlich sind die digitalen Überwachungstechnologien, Big Data, KI auch für den Westen eine Riesenherausforderung.

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