Serie "Zukunft Bauen":Wenn der Denkmalschutz aufs Dach steigt

Lesezeit: 5 min

Helmut Grundner will in Wasserburg auf das Dach seines Hauses an der Ledererzeile Photovoltaik-Paneele zur Energiegewinnung verbauen. Dabei muss er mit dem Denkmalschutz klarkommen. (Foto: Matthias Köpf)

Der Wunsch von Hauseigentümern nach erneuerbaren Energien macht vor alten Gebäuden nicht Halt. In Wasserburg will ein Bauherr im Zusammenspiel mit der Behörde eine Lösung finden, die beides in Einklang bringt.

Von Matthias Köpf, Wasserburg am Inn

Wie viel Energie sich hier oben gewinnen ließe, das ist an einem sonnigen Sommertag wie diesem schon durch die Schuhsohlen zu spüren. Wer keine heißen Füße bekommen will, sollte nicht allzu lange auf derselben Stelle stehen auf diesem Dach in Wasserburg am Inn. Helmut Grundner schaut auf 160 Quadratmeter grünen Blechs, flacher Giebel, problemlos begehbar, wenn man sich von dem blechernen Ploppen nicht schrecken lässt. Drumherum: graues Blech, braunes Blech, rote Ziegel, dunkle Ziegel, das volle Programm aus 200 Jahren Dachdeckerhandwerk. Nur hölzerne Legschindeln wie ganz früher sind nicht mehr zu sehen, aber als die Wasserburger die von ihren Dächern geholt haben, gab es noch lange keinen Denkmalschutz. Heute könnte der Denkmalschutz für Helmut Grundner aber zu einem echten Problem werden. Schließlich ist die Dachlandschaft "unsere fünfte Fassade", sagt Mechtild Herrmann, die als Wasserburger Stadtbaumeisterin sehr genau auf den Denkmalschutz achten muss und inzwischen ebenfalls durch die schmale Luke auf Grundners Dach gestiegen ist. Hier oben aber soll es nicht um Probleme gehen. Hier soll bald die Lösung liegen.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSerie: "Zukunft Bauen"
:Das Ende des Einfamilienhauses auf dem Land

In Großstädten und deren Speckgürtel ist es sowieso passé. Nun ist der Kulturkampf ums Eigenheim auch in den Dörfern angekommen. Zum Beispiel in Deining, wo der Bürgermeister lieber Geschosswohnungen baut.

Von Deniz Aykanat

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: