Historische Radrennbahn in Nürnberg:Gericht stoppt Baumfällungen

Die Rennen auf der historischen Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller in Nürnberg sind längst Geschichte. (Foto: Archiv Manfred Marr)

Dutzende Bäume sind bereits gefallen, dann ergeht ein Beschluss des Verwaltungsgerichts - der juristische Streit um den "Abbruch des Jahres" spitzt sich weiter zu.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Das Verwaltungsgericht Ansbach hat die Baumfällarbeiten an der historischen Radrennbahn im Nürnberger Stadtteil Reichelsdorf vorläufig gestoppt. Der Beschluss legt fest, dass bis zu einer gerichtlichen Entscheidung "sämtliche Baumfällarbeiten einzustellen" seien. Den Stopp beantragt hatte der Bund Naturschutz. Nachdem die Stadt eine Genehmigung für den Bau eines Wohnquartiers erteilt hatte, waren am Donnerstagvormittag erste Bäume gefällt worden, nach Angaben des Bürger- und Geschichtsvereins Reichelsdorfer Keller waren es bis Freitag mehrere Dutzend.

Der Schilderung eines Vereinsmitglieds zufolge habe man am Freitagvormittag zunächst die Polizei gerufen und den Gerichtsbeschluss vorgelegt, ehe die Arbeiten eingestellt wurden. Ein Sprecher des ausführenden Projektentwicklers erklärte, man habe im Austausch mit der Stadt zunächst die weiteren Schritte juristisch prüfen müssen. Es könne aber zugesichert werden, dass man sich an alles halten werde, was gerichtlich auferlegt sei: "Wir respektieren das." Die Pläne für ein Quartier auf dem Areal der historischen Bahn gelten als umstritten. Im Vorgriff auf deren Abbruch sind die Pläne vom Landesverein für Heimatpflege mit dem Negativtitel "Abriss des Jahres 2022" belegt worden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungCSU und Baukultur
:Denkmalschutz? Uns doch wurscht!

Kolumne von Olaf Przybilla

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: