Nürnberg:Stadt stimmt für Abriss eines Denkmals

Die historische Radrennbahn in Nürnberg am Reichelsdorfer Keller, die nun abgerissen werden soll - und vom Landesverein für Heimatpflege zum "Abriss des Jahres" gekürt worden ist. (Foto: Archiv Manfred Marr)

Denkmalschützer halten die alte Rennbahn in Nürnberg-Reichelsdorf für einzigartig. Sie muss nun aber Wohnungen weichen.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg

Der Nürnberger Stadtrat hat sich für den Abbruch der denkmalgeschützten Rennbahn im Stadtteil Reichelsdorf entschieden. Der Stadtplanungsausschuss sprach sich damit gegen den Erhalt der laut Landesamt für Denkmalpflege einzigartigen Anlage aus, die sowohl für Motorrad- als auch Bahnradrennen genutzt wurde. Die Bahn gilt als marode, wirtschaftlich kaum zu sanieren und kaum noch für sportliche Zwecke geeignet. 2016 hatte sich der Verein "Sportplatz Nürnberg 1903" für den Verkauf an einen privaten Investor entschieden. Dieser will dort Wohnungen und eine Kita errichten, geplant sind etwa 220 Wohneinheiten. Nach Stadtangaben wurde die 1904 errichtete Bahn erst "spät im Verfahren vom Landesamt für Denkmalpflege als Baudenkmal erkannt". Man habe sich entschieden, nur einen Teil der Bahn nicht abzureißen. Geplant ist, 30 von ursprünglich 400 Metern als "Kunst- und Erinnerungsobjekt" zu erhalten. Eine Initiative hatte zuletzt um die Anlage gekämpft. Denkmalschützer kamen erst kürzlich zum Ergebnis, bei der Bahn handele es sich um ein technisches, stadt- und sporthistorisches Denkmal. Die Mehrheit im Stadtrat fiel deutlich aus, lediglich ein Stadtrat stimmte gegen den Abriss.

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