Eine große Mehrheit der Murnauer will den bisherigen, mehrmals als innovative Mobilitätslösung ausgezeichneten Ortsbus Omobi behalten. Dies ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids in der oberbayerischen Marktgemeinde im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Nach Rathaus-Angaben haben am Sonntag 3163 Bürgerinnen und Bürger für das Bürgerbegehren "Rettet den Rufbus" gestimmt, 587 sprachen sich dagegen aus.
Mit diesem Bürgerentscheid steht nach monatelanger Hängepartie fest, wie es mit dem Nahverkehr in der 12 000-Einwohner-Gemeinde weitergehen soll. Seit Anfang Juli gibt es in Murnau überhaupt keinen öffentlichen Nahverkehr mehr, weil es eine Mehrheit im Gemeinderat im Dauerstreit mit Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) und dessen Bürgerforum-Fraktion abgelehnt hatte, den Vertrag mit Omobi zu verlängern. Dessen vor drei Jahre eingeführtes On-Demand-System galt als richtungsweisend für Mobilitätslösungen auf dem Land. Die Staatsregierung versucht derzeit mit zusätzlichen Förderungen, auch anderenorts ähnliche Modelle zu etablieren.
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Die Omobi-Kleinbusse fahren nur auf konkrete Anforderung per Telefon oder Handy-App, die einzelnen Fahrtwünsche werden möglichst zu gemeinsamen Fahrten gebündelt. Der Fahrpreis von 2,50 Euro ist bei Weitem nicht kostendeckend, was im Gemeinderat auf große Kritik stieß. Allerdings verursachen Linienbusse, die oft leer übers Land dieseln, auf einzelne Fahrten und Fahrgäste heruntergerechnet noch viel höhere Kosten für die Allgemeinheit.
Wann die Omobi-Busse in Murnau wieder Fahrt aufnehmen werden, ist offen. Nach übereinstimmenden Angaben aus dem Rathaus und von Omobi-Mitgründer Clemens Deyerling vor dem Bürgerentscheid kann der Vertag umgehend verlängert werden. Allerdings werde es mindestens einige Wochen dauern, bis alle Formalitäten erledigt sind und eine neue Konzession erteilt ist.
In einem zweiten Bürgerentscheid haben sich die Murnauer am Sonntag zugleich für den sogenannten Blaues-Land-Bus ausgesprochen -, eine On-Demand-Lösung, die der Landkreis Garmisch-Partenkirchen von 2025 an auf einem größeren Gebiet rund um Murnau etablieren will.