Der erste Politiker, der dem ominösen Twitter-Account fulminant auf den Leim ging, war Mike Mohring. 2014 zitierte der damalige CDU-Chef in Thüringen in seiner Parteitagsrede eine Umfrage, der zufolge die SPD in der Wählergunst von 12,4 auf acht Prozent eingebrochen sei. Die Sozialdemokraten hatten nach der Landtagswahl ein Bündnis mit Linken und Grünen geschlossen - für Mohring ein großer Fehler, den die SPD nun mit scheinbar miserablen Umfragewerten büßen musste. Das Problem: Den Zahlen, die der CDU-Mann zitierte, fehlte jegliche Grundlage. In allen seriösen Umfragen nach der Wahl landete die SPD bei Werten zwischen elf und 14 Prozent. "CDU-Politiker fielen auf falsche Zahlen rein", meldete Spiegel Online damals.
Dubiose Umfragen zur Bayern-Wahl:"Das ist gut gemachter Quatsch"
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Kurz vor der Landtagswahl veröffentlicht ein anonymer Twitter-Account undurchsichtige Zahlen zur politischen Stimmung in Bayern. Eine Regierungspartei verbreitet die Daten munter weiter.
Von Thomas Balbierer
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