Geothermie:Wie Bayern Energie aus der Tiefe gewinnen kann

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Im Geothermie-Kraftwerk des Marktes Holzkirchen wird aus 5000 Metern Tiefe 157 Grad heißes Tiefengrundwasser nach oben gefördert, pro Sekunde ungefähr 60 Liter. Die SPD sieht im Freistaat großes Potenzial für die Art der Energiegewinnung. (Foto: Gemeindewerke Holzkirchen)

Tiefengeothermie ist klimaneutral und birgt ein großes Potenzial bei der Wärmeversorgung Bayerns. Über die Möglichkeiten des Energieträgers und die Frage, warum bisher so wenig in die Technologie investiert wird.

Von Christian Sebald, München

Wer mit dem Auto von München an den Tegernsee fährt, kommt - kurz nachdem er bei Holzkirchen die Salzburger Autobahn verlassen hat - an einem weitläufigen Gebäudekomplex mit auffällig großen Ventilatoren auf dem Dach und hellen Holzfassaden vorbei. Das ist das Geothermie-Kraftwerk des Marktes Holzkirchen. Aus gut 5000 Metern Tiefe wird hier 157 Grad heißes Tiefengrundwasser nach oben gefördert, pro Sekunde ungefähr 60 Liter. Sie werden in der Anlage über Wärmetauscher geleitet und treiben einen Stromgenerator und einen Heizungskreislauf an. So entstehen Ökostrom für 5000 Haushalte und klimaneutrale Wärme für bis zu 7500 Haushalte. Eine fossile Anlage würde dafür drei Millionen Liter Heizöl im Jahr verbrennen müssen und 10 000 Tonnen CO₂ in die Atmosphäre blasen. Nachdem das Tiefengrundwasser seinen Dienst getan hat, wird es über eine zweite Bohrung, die sogenannte Injektionsbohrung, zurück in 5000 Meter Tiefe geleitet.

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