Landkreis Bayreuth:Keine Sau soll Putin heißen

Der Keiler "Putin" soll nicht diskriminiert werden. Deswegen bekommt er einen neuen Namen. (Foto: Wildpark Waldhaus Mehlmeisel)

Der Betreiber eines Wildparks in Oberfranken hatte einen Keiler einst auf den Namen des russischen Präsidenten getauft. Dies hält er nun für nicht mehr vertretbar.

Von Olaf Przybilla, Bayreuth

Der oberfränkische Wildpark Waldhaus Mehlmeisel plant eigenen Angaben zufolge eine "gravierende Änderung". Wie der Betreiber Eckard Mickisch in einer Mitteilung bekanntgibt, möchte die Einrichtung ein männliches Wildschwein aus Russland, das vor drei Jahren auf den Namen "Putin" getauft worden sei, möglichst bald umtaufen.

Bei der Aufnahme in das Schwarzwildgehege im Landkreis Bayreuth sei das Schwein laut Mickisch eine Besonderheit gewesen, weil es im Vergleich mit westeuropäischen Artgenossen nahezu das Dreifache an Körpergewicht auf die Waage gebracht habe. Aufgrund seiner Abstammung habe man es kurzerhand auf den Namen des russischen Präsidenten getauft.

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Mikisch zufolge habe sich das Wildschwein zwischenzeitlich "zu einem stattlichen, sozialverträglichen und umgänglichen Keiler entwickelt", der nahezu 200 Kilogramm wiege. Bei täglich stattfindenden Führungen werde demnach die - so Mikisch - gesamte "Schweinebande" des Wildparks namentlich vorgestellt. So auch der Keiler aus Russland.

Nun aber sei man zum Entschluss gekommen, "keine Sau" habe diesen Namen verdient, erklärt der Betreiber des Parks. Er habe deshalb beschlossen: "Der Name Putin muss weg!" Geplant sei deshalb die erste Namensänderung in der Geschichte der seit 2004 bestehenden Einrichtung. Bis Ende des Monats könne man Vorschläge einreichen. Erste Eingaben lauten auf "Gorbatschow" und "Iwan der Borstige".

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