Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz:Nächtlicher Sturm hält Bayern in Atem

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Ein Baum liegt nach einem Unwetter umgestürzt neben einem Haus in Lindau. Das schwere Unwetter in Süddeutschland hat in der Nacht zum Mittwoch die Bodensee-Region erreicht. (Foto: Davor Knappmeyer/dpa)

Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat in etlichen Orten erhebliche Schäden verursacht, mehrere Menschen wurden verletzt. Der Bahnverkehr wird möglicherweise mehrere Tage beeinträchtigt sein.

Ein Unwetter mit heftigen Sturmböen hat in der Nacht zum Mittwoch in etlichen Orten Bayerns erhebliche Schäden verursacht, mehrere Menschen wurden verletzt. Polizei und Feuerwehr waren stundenlang im Dauereinsatz, um herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume von Straßen und demolierten Fahrzeugen zu entfernen oder abgedeckte Dächer zu sichern. Der Bahnverkehr wird möglicherweise mehrere Tage beeinträchtigt sein. Blitzschläge lösten mehrere Brände aus, es kam zudem zu Stromausfällen. Die Einsatzzentralen meldeten weit mehr als 1000 Einsätze innerhalb weniger Stunden. Die Bahnunternehmen kämpften auch nach Abzug des Gewittersturms tagsüber am Mittwoch noch mit zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen.

Insbesondere Schwaben war von dem Unwetter nach der Hitze am Dienstag stark betroffen. In Biessenhofen bei Marktoberdorf im Ostallgäu rissen die starken Winde am Dienstag am späten Abend ein Zirkuszelt um. Zwei 25 und 33 Jahre alte Frauen wollten das Zelt mit zusätzlichen Seilen absichern, als eine Windböe das Zelt zerlegte, die beiden Frauen befanden sich darunter. Beide kamen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus, der Sachschaden konnten zunächst nicht beziffert werden.

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Im oberbayerischen Weyarn flüchtete ein Pferd aus Panik vor dem Sturm von einem Hof und geriet auf die Autobahn 8. Da sich das Tier bei der Flucht schwer verletzte, musste das Pferd noch auf der Fernstraße eingeschläfert werden. In Friedberg bei Augsburg musste das historische Stadtfest vorzeitig abgebrochen werden. Besucher wurden in einer Schule und in einem Pfarrzentrum in Sicherheit gebracht, berichtete die Stadt.

Umgestürzte Bäume auf den Gleisen und beschädigte Oberleitungen sorgten am Mittwochmorgen für massive Probleme im Bahnverkehr. Im Großraum Allgäu berichtete die Deutsche Bahn (DB) davon, dass Zugfahrten weiträumig eingestellt worden seien. Beeinträchtigungen gab es auch auf den Strecken der Bayerischen Regiobahn und der Südostbayernbahn.

Auch die viel genutzte Strecke von München nach Augsburg und weiter nach Ulm wurde lahmgelegt. "Diese Strecke ist derzeit gesperrt und bis auf weiteres nicht befahrbar", teilte das Bahnunternehmen Go-Ahead, das dort die Regionalbahnen betreibt, am Vormittag den Kunden mit. Auch die ICE-Züge von München Richtung Stuttgart konnten nicht fahren, die Bahnen wurden über Nürnberg umgeleitet. Die Fernverkehrsstrecke von München über Lindau am Bodensee bis in die Schweiz war zunächst ebenfalls nicht mehr nutzbar. Die DB kündigte an, dass die Reparaturen an den beiden Fernstrecken bis zum Mittwochabend andauern könnten. Die Instandsetzung der betroffenen Regionalstrecken könnte sogar mehrere Tage dauern, kündigte das private Bahnunternehmen Go-Ahead an.

Zehntausende Haushalte hatten nach dem Unwetter auch keinen Strom mehr. Betroffen war das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, berichtete das Unternehmen. Grund für die Ausfälle waren Blitzeinschläge in mehrere Umspannwerke.

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