Bundesregierung:Berlin ganz ohne Bayern

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Da ist der bayerische Löwe gefangen in den Klauen des Bundesadlers. Darüber wird die CSU nun jahrelang klagen, die Prophezeiung sei gewagt. Illustration: Alper Özer/SZ (Foto: Alper Özer)

Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte gehören keine Ministerin und kein Minister aus dem Freistaat dem Bundeskabinett an. Ist das tatsächlich ein Problem? Oder nur das Wehklagen der CSU?

Von Andreas Glas und Hans Kratzer, München

Am Dienstag hat Andreas Scheuer seinen letzten Tweet als Bundesverkehrsminister veröffentlicht. Inklusive Foto. Er hielt zwei Förderbescheide in die Kamera. Rund 175 000 Euro für die Technische Hochschule Deggendorf, fast 450 000 Euro für eine Firma in Gilching. "Ich kenne wenige Minister, die so viel Geld nach Bayern holen, wie der Andi Scheuer", hat CSU-Chef Markus Söder vor ein paar Wochen gesagt. "Wie bei der Mafia", hieß es danach auf Twitter. Und jetzt? Wedelte der mautgeplagte Noch-Minister Scheuer dort schon wieder mit Förderbescheiden fürs Bayernland. Dazu ein Grinsen, wie ein Bankangestellter, der gerade den Tresor plündert, um sich mit der Kohle nach Südamerika abzusetzen.

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