AfD im bayerischen Landtag:Größer und radikaler

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Bei einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Überacker. Der Wahlkampf in Bayern hat offenbar verfangen, denn bald werden 32 statt bisher 17 Abgeordnete im Landtag sitzen. (Foto: Johannes Simon)

So angewachsen ist die AfD-Fraktion, dass es eng werden könnte im Sitzungsraum. Darunter ist ein junger Abgeordneter, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt - und eine Frau, die sich nicht sicher ist, ob die Erde eine Kugel ist.

Von Johann Osel und Olaf Przybilla, München

Die AfD-Fraktion ist nach dem Stimmenzugewinn auf 14,6 Prozent am Sonntag kräftig gewachsen: 32 statt 17 Abgeordnete wird sie künftig zählen, darunter 18 neue Gesichter. Der angestammte Sitzungsraum im Landtag, in dem die neue Fraktion voraussichtlich nächste Woche erstmals zusammentrifft, ist fast zu klein dafür, "könnte kuschelig werden", hört man. Und politisch? Die AfD-Fraktion ist nicht nur deutlich größer, sondern mutmaßlich auch deutlich radikaler. Der Dauerstreit zwischen dem völkischen Netzwerk in der Partei, das dem formal aufgelösten "Flügel" nahesteht, und eher gemäßigten Kräften hat die alte Fraktion fünf Jahre lang beschäftigt. Nächste Woche dürfte auch eine neue Fraktionsspitze gewählt werden. Nach Analysen der Süddeutschen Zeitung gelten gerade mal zehn der 32 Abgeordneten als dezidiert "Flügel"-kritisch. Dafür haben es viele Neulinge ins Parlament geschafft, denen eine stramme Rechtsaußen-Linie nachgesagt wird. Da also könnte es weitaus weniger kuschelig werden.

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