Klimakrise:Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

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Ein Landwirt hält trockene Erde in einem Feld in seinen Händen. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Wasser ist ein kostbares Gut - in der Klimakrise gilt das vielerorts noch stärker als ohnehin. Die Analyse von Satellitendaten zeigt ein erhebliches Wasser-Minus für Europa.

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Potsdam (dpa) - In Deutschland fehlen einer Bilanz für 2023 zufolge noch immer Milliarden Tonnen an Wasser im Gesamtwasserspeicher. Das teilte das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) am Donnerstag mit. Für Europa sei seit Beginn der Messungen im Jahr 2002 ein Rückgang des Gesamtwasserspeichers um rund 100 Milliarden Tonnen zu verzeichnen.

„Vermeintlich allgegenwärtig, ist Wasser längst in weiten Teilen der Welt zur kostbaren und knappen Ressource geworden“, hieß es vom GFZ. Auch Deutschland habe in den vergangenen fünf Jahren bereits drastische Dürren erlebt.

Das Team um Eva Börgens und Christoph Dahle vom GFZ hatte den aktuellsten Datensatz des Satellitenduos „Grace-Follow-On“ ausgewertet, das auf Basis von Schwerefeldmessungen Einblicke in die Wasserbilanz der Erde ermöglicht. Für Deutschland zeigen die Daten, dass sich der Gesamtwasserspeicher 2023 zwar etwas erholt hat, im Vergleich zum langjährigen Mittel aber immer noch rund zehn Milliarden Tonnen fehlen. „Zum Vergleich: Der Bodensee fasst in etwa 48 Milliarden Tonnen Wasser.“

Der sogenannte terrestrische Gesamtwasserspeicher TWS setzt sich aus den Komponenten Eis (Gletscher), Schnee, Bodenfeuchte, Grundwasser sowie dem Oberflächenwasser in Flüssen, Seen und künstlichen Reservoiren zusammen.

Dramatisch ist die Lage der GFZ-Bilanz zufolge bei den großen Inlandseisschilden über Grönland und der Antarktis: „Jahr für Jahr verliert Grönland rund 224 Milliarden Tonnen an Eis und die Antarktis, die ungleich kälter ist, 138 Milliarden Tonnen.“

Das GFZ teilte zudem mit, dass Interessierte über das neue Portal „globalwaterstorage.info“ zahlreiche Informationen sowie begleitende Animationen und Karten finden können. „Beispielsweise findet sich hier eine animierte Zeitreihe, die eindrücklich zeigt, wie Europas Gesamtwasserspeicher seit 2002 immer kleiner geworden ist.“

© dpa-infocom, dpa:240321-99-418164/2

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