Geschichte - Berlin:Sterbliche Überreste von Herero und Nama übergeben

Berlin (dpa) - Deutschland hat die sterblichen Überreste von 27 in der Kolonialzeit getöteten Menschen an Namibia zurückgegeben. Nach einem gemeinsamen deutsch-namibischen Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt übergab die Bundesregierung am Mittwoch 19 Schädel sowie Knochen und Hautreste an eine Delegation aus Namibia. Am Freitag sollen sie in der namibischen Hauptstadt Windhuk mit einem Staatsakt empfangen werden.

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Berlin (dpa) - Deutschland hat die sterblichen Überreste von 27 in der Kolonialzeit getöteten Menschen an Namibia zurückgegeben. Nach einem gemeinsamen deutsch-namibischen Festgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche am Berliner Gendarmenmarkt übergab die Bundesregierung am Mittwoch 19 Schädel sowie Knochen und Hautreste an eine Delegation aus Namibia. Am Freitag sollen sie in der namibischen Hauptstadt Windhuk mit einem Staatsakt empfangen werden.

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, bat um Verzeihung und erklärte: "Ich verbeuge mich in tiefer Trauer." Die namibische Kulturministerin Katrina Hanse-Himarwa dankte Müntefering und erklärte, eine offizielle Entschuldigung von hochrangiger deutscher Stelle sollte am Ende der Verhandlungen stehen. "Namibia und Deutschland haben viele Fragen zu ihrer gemeinsamen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu klären."

Seit 2015 nennt die Bundesregierung die Verbrechen auch offiziell einen Völkermord. Auch Verhandlungen über eine Wiedergutmachung laufen seit 2015. Vertreter der Herero und Nama, die sich dort nicht ausreichend repräsentiert sehen, haben vor einem New Yorker Gericht Klage auf Schadenersatz eingereicht.

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