Berlin:Neues Forschungsprojekt zur DDR-Geschichte

Berlin (dpa) - Der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin untersucht jetzt die Rolle von früheren Nationalsozialisten in der DDR-Wissenschaft und Bildung. In dem Bereich hätten viele frühere NSDAP-Mitglieder ihre Karriere fortsetzen können, teilte Projektleiter Klaus Schroeder am Montag mit. Die für drei Jahre geplante Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 750 000 Euro unterstützt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin untersucht jetzt die Rolle von früheren Nationalsozialisten in der DDR-Wissenschaft und Bildung. In dem Bereich hätten viele frühere NSDAP-Mitglieder ihre Karriere fortsetzen können, teilte Projektleiter Klaus Schroeder am Montag mit. Die für drei Jahre geplante Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 750 000 Euro unterstützt.

Entgegen der offiziellen Propaganda habe die SED ehemaligen Nationalsozialisten berufliche und politische Aufstiegschancen geboten. Acht DDR-Minister und neun Stellvertreter seien vor 1945 Mitglieder der NSDAP gewesen. 1953 seien mehr als ein Drittel der Mitarbeiter des Zentralkomitees der SED sowie der Kreis- und Bezirksleitungen der Partei frühere Nationalsozialisten gewesen.

Diese seien in der DDR ebenso wie jugendliche Neonazis hartnäckig beschwiegen worden, so Schroeder. Nazis habe es demnach nur im Westen gegeben, die DDR habe sich als antifaschistisch dargestellt.

Mit dem Projekt soll laut Schroeder auch rekonstruiert werden, warum dieser Personenkreis als unverzichtbar angesehen worden sei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: