Bamberg:Bayerns Müllheizkraftwerke arbeiten am Limit

In Bayern zeichnet sich ein Engpass bei der Müllverbrennung ab. Ein Großteil der Müllheizkraftwerke arbeite an oder über der Kapazitätsgrenze, sagten...

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München/Nürnberg (dpa/lby) - In Bayern zeichnet sich ein Engpass bei der Müllverbrennung ab. Ein Großteil der Müllheizkraftwerke arbeite an oder über der Kapazitätsgrenze, sagten Verantwortliche der Entsorgungswirtschaft in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Ursachen seien das Wirtschaftswachstum, eine unzureichende Mülltrennung und der Trend zu Einwegprodukten. Mehrere Verbrennungsanlagen nähmen deshalb keine Gewerbeabfälle mehr an. Die 14 Müllöfen im Freistaat müssen erst ihrem gesetzlichen Auftrag folgen und den Haushaltsmüll entsorgen. Erst wenn dann noch Kapazitäten frei sind, dürfen Abfälle aus Betrieben angenommen werden.

Verschärft wird die Lage laut Entsorgern, weil Müllöfen in Nord- und Westdeutschland vor allem wegen britischer Müllimporte überschüssigen Abfall nach Süddeutschland transportieren lassen. Der Preis pro Tonne Gewerbemüll habe sich in den vergangenen fünf Jahren von durchschnittlich 100 Euro auf rund 200 Euro pro Tonne verdoppelt. Daher ließen manche Entsorger ihre Abfälle inzwischen bis nach Dänemark oder Schweden fahren, wo die Annahmepreise deutlich niedriger seien.

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