Klimaschädliche Subventionen:Wo der Staat Milliarden holen könnte

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Eine Passagiermaschine zieht Kondensstreifen hinter sich her: Würde die Steuerbefreiung für Flugbenzin abgeschafft, brächte dies dem Bundesetat 8,4 Milliarden Euro im Jahr. (Foto: Silas Stein/imago images)

Der Bundesregierung fehlen 60 Milliarden Euro - und bei umweltschädlichen Subventionen gäbe es praktischerweise 65 Milliarden zu holen. Doch das Finanzministerium geht vorsichtshalber auf Tauchstation.

Von Claus Hulverscheidt und Roland Preuß, Berlin

Das, was manche Wahnsinn nennen, lässt sich gut anhand der Steuer auf Diesel und Benzin skizzieren. Seit mehr als 30 Jahren belegt der Staat den Liter Diesel mit deutlich weniger Steuern als Benzin - ursprünglich einmal, um den Spediteuren des Landes etwas Gutes zu tun. Das macht es günstiger, viele Kilometer mit einem Dieselmotor zu fahren, und benachteiligt Benziner, die weniger Schadstoffe wie etwa Stickoxide ausstoßen. Es lässt aber auch Elektrofahrzeuge vergleichsweise schlechter dastehen. Damit sich die Käufer dennoch für E-Autos entscheiden, muss der Staat umso mehr Geld in die Hand nehmen, um diese zu fördern. Er muss also hohe Klimaschutzsubventionen zahlen, um die eigenen klimaschädlichen Subventionen noch zu übertreffen.

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