Waren/Schwerin/Ueckermünde (dpa/mv) - Nach der Corona-Zwangspause läuft die Saison der Fahrgastschifffahrt im Nordosten nur langsam wieder an. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Anbietern ergab, kamen am Montag zum behördlich erlaubten Neustart nur wenige Gäste. Die Hoffnung sei, dass es am nächsten Feiertag und nach dem 25. Mai, wenn Gäste aus anderen Bundesländern wieder nach Mecklenburg-Vorpommern dürfen, besser werde.
Als erstes Schiff auf den Binnenseen legte am Montag das Dampfschiff „Europa“ in Waren an der Müritz mit Gästen ab, wie ein Sprecher der Weißen Flotte Müritz sagte. Etwa 25 der nun nur 90 Plätze - wegen Sicherheitsabstands - seien belegt gewesen: „Es sind ja schon ein paar Urlauber da.“
Bei anderen Schifffahrtsanbietern fielen mangels Gästen und der Temperaturen um 12 Grad - die ersten geplanten Touren aus. Das sei zu erwarten gewesen, sagte ein Sprecher der Blau-Weißen Flotte. Gegen Mittag stach in Schwerin das erste Schiff der Weißen Flotte in See, wie Sprecher Andreas Rosin sagte. Die Tour ging mit dem auch nicht voll ausgelasteten Schiff eineinhalb Stunden auf dem Schweriner See mit unterschiedlichen Ansichten des Schweriner Schlosses vom Wasser aus. „Wir sind froh, dass wir starten können“, sagte Rosin.
Aus der Not eine Tugend macht die Oderhaff-Reederei Peters: In Ueckermünde gibt es vom 21. bis 24. Mai einen Sonderfahrplan, unter anderem mit Touren für die Radtouristen von Berlin nach Usedom. Richtig starten will die Reederei in Vorpommern erst am 31. Mai.
Froh über den Start ab Montag war die Adler-Reederei, die sonst Schiffstouren von Usedom und mehreren Häfen Rügens zu den Kreidefelsen oder eine Fahrt mit Blick nach Swinemünde in Polen anbietet. Am Montag fuhr ein Schiff auf Rügen, aber die Nachfrage war noch relativ gering. „Die Buchungslage ist noch bescheiden“, sagte Adler-Sprecherin Silke Hasse. Und Polen-Fahrten seien gerade nicht so gefragt, da Touristen wegen der Einschränkungen in Polen derzeit nicht von Bord gehen dürften.