Schifffahrt:Festgesetzter Frachter liegt weiter in Rostock

Im Überseehafen liegt der festgesetzte russische Frachter "Atlantic Navigator II". (Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

Seit Anfang März liegt ein behördlich festgesetztes Schiff im Hafen Rostocks. Der nächste Halt sollen die USA sein, doch wann die Reise fortgesetzt werden kann, ist unklar.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Rostock (dpa/mv) - Das im Rostocker Überseehafen festgehaltene Schiff „Atlantic Navigator II“ liegt weiter am Kai. Das Schiff hat Waren aus Russland an Bord, die auf der EU-Sanktionsliste stehen. Wie lange der Frachter noch dort liegt, ist weiter offen. Das Hauptzollamt Stralsund wollte sich am Donnerstag zu Details aus Gründen des Zoll- und Steuergeheimnisses nicht äußern.

Bekannt ist, dass die Staatsanwaltschaft Rostock gegen den Kapitän des Frachters ermittelt und dem Anfangsverdacht des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz nachgeht. Die Ermittlungen dauern an, teilte die Staatsanwaltschaft Rostock auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Gesetz sieht ein Strafmaß von drei Monaten bis fünf Jahren Freiheitsstrafe vor. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Hintergrund sei, dass sich auf dem Schiff, das ursprünglich von Russland in die USA fahren sollte, unter anderem 251 Container mit Birkensperrholz befunden haben sollen, das als EU-Sanktionsware gelte. Die Zollbehörden hätten in eigener Zuständigkeit die Sanktionsware sichergestellt.

An Bord befindet sich nach Medienberichten auch angereichertes Uran für Atomkraftwerke in den USA, das aber nicht auf der EU-Sanktionsliste steht. Die kanadische Reederei CISN und die Tochtergesellschaft ARRC Line arbeiten eigenen Angaben zufolge eng mit den deutschen Behörden zusammen, damit die „Atlantic Navigator II“ ihre Fahrt in die USA so bald wie möglich fortsetzen kann. Das Schiff hatte Rostock Anfang März wegen technischer Probleme anlaufen müssen.

© dpa-infocom, dpa:240418-99-722292/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: