Künstliche Intelligenz:Sam Altman hat schon einen neuen Job

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Nur wenige Tage nach seinem Rauswuf hat Sam Altman einen neuen Job. (Foto: Carlos Barria/Reuters)

Nur wenige Tage nach seinem Rauswurf bei Open AI wechselt der KI-Pionier zum größten Geldgeber der Firma: Microsoft. Und auch sein Nachfolger bei Open AI steht bereits fest.

Sam Altman hat nur wenige Tage nach seinem Ausscheiden bei Open AI einen neuen Job. Er werde zu Microsoft wechseln, verkündete der Chef des US-Software-Konzerns, Satya Nadella, bei X. Auch der ebenfalls geschasste Verwaltungsratschef von Open AI, Greg Brockman, starte bei Microsoft. Die beiden würden ein neues Team zur Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) leiten. Microsoft ist größter Anteilseigner bei Open AI.

Zuvor gab es Berichte, dass Altman doch noch zur Chat-GPT-Entwicklerfirma Open AI zurückkehren könnte. Wie der Branchendienst The Information und die Financial Times berichten, gab es am Wochenende stundenlange Verhandlungen darüber - auch weil wichtige Geldgeber darauf gedrungen haben sollen, Altman wieder als Chef einzusetzen. Unter den Anteilseignern soll auch Microsoft gewesen sein. Doch der Verwaltungsrat, der diese Entscheidung getroffen hatte, blieb hart. Er enthob sogar die erst am Freitag eingesetzte Interimschefin Mira Murati des Amtes, die sich zwischenzeitlich auf die Seite Altmans geschlagen haben soll. Neuer Chef bei Open AI ist nun Emmett Shear, Mitgründer und langjähriger Chef des auf Spiele fokussierten Streamingdienstes Twitch.

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Medienberichten zufolge führte ein Richtungsstreit bei Open AI zu Altmans Abgang. Einige Führungsfiguren wie Technologiechef Ilya Sutskever seien der Ansicht gewesen, dass Altman die Software mit künstlicher Intelligenz zu schnell und mit einem zu kommerziellen Ansatz auf den Markt bringen wolle. Sie hätten die Mehrheit des Verwaltungsrates auf ihre Seite gebracht.

Open AI war 2015 als eine Non-Profit-Organisation gegründet worden, mit der Mission, künstliche Intelligenz im Interesse der Allgemeinheit zu entwickeln. Als jedoch klar wurde, dass mit Spenden die nötigen Milliarden-Investitionen nicht aufzutreiben wären, wurde zusätzlich eine gewinnorientierte Firma mit Altman an der Spitze gebildet. Dieser holte unter anderem Microsoft als Großinvestor an Bord und sicherte Open AI damit den Zugang zur nötigen Rechenleistung. Der Konflikt zwischen den beiden Ansätzen wurde aber immer tiefer.

Der Chatbot Chat-GPT kann Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Seine Veröffentlichung vor rund einem Jahr löste einen KI-Hype aus. Open AI wurde damit zu einem Vorreiter bei der Technologie. Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit der Firma ein, um deren Technologie in Produkte des Konzerns zu bringen. Andere Tech-Schwergewichte wie Google, Amazon und der Facebook-Konzern Meta stellten Konkurrenz-Software vor.

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