Konjunktur:Warum es für Entwarnung zu früh ist

Lesezeit: 4 min

Straßensperre in Shanghai: Die Corona-Pandemie in China ist längst nicht bewältigt, das birgt auch enorme Risiken für die Weltwirtschaft. (Foto: HECTOR RETAMAL/AFP)

Die Weltwirtschaft hat die Energiekrise und die Leitzinserhöhungen der Notenbanken bisher viel besser weggesteckt als vielfach erwartet. Aber die Probleme bleiben, zu viel Optimismus wäre jetzt falsch.

Von Claus Hulverscheidt und Lea Sahay, Berlin

Wären all die Horrorszenarien Realität geworden, die echte und vermeintliche Konjunkturexperten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine an die Wand gemalt hatten, dann sähe es heute wahrlich düster aus in Deutschland und der Welt: Es gäbe Pleitewellen und Staatsbankrotte, Stromausfälle und Massenarbeitslosigkeit, Regierungskrisen und Bankenzusammenbrüche. Stattdessen schauen viele Menschen zwar mit Sorge auf ihre Gas-, Strom- und Lebensmittelrechnungen, von Endzeitstimmung aber kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Die Geschäfte in den Innenstädten sind weiter voll, die Arbeitslosenquoten vielerorts unverändert niedrig, die Inflationsraten langsam wieder auf dem Rückzug. Kein Wunder also, dass es bereits die ersten Konjunkturforscher gibt, die voraussagen, dass die allseits erwartete Rezession im kommenden Jahr sehr viel milder als angenommen verlaufen oder gar ganz ausfallen wird.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusEnergiekrise
:Wo Deutschland die Deindustrialisierung droht

Die Industrie fürchtet den Abstieg. Welche Regionen besonders gefährdet sind, was Ökonomen jetzt raten - und wie sehr die AfD von der Krise der Industrie profitieren kann.

Von Bastian Brinkmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: