Klimawandel:Was könnten die fiktiven Beispiel-Personen anders machen ...?

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Ein Blick auf die Grafiken macht deutlich, dass fast alle Beispiel-Personen an der ein oder anderen Stelle CO₂ sparen könnten. Am meisten natürlich Christian. Er könnte zum Beispiel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit fahren statt mit dem Auto.

Richtig viel bringen würde es, wenn er nicht nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln pendelt - sondern mit seiner Familie statt nach Thailand zu fliegen in Europa mit dem Auto verreisen würde. Den Trip mit seinen Kumpels könnte er statt nach Barcelona nach Berlin machen - und die Bahn nehmen.

Nun stößt Christian in den Bereichen Heizung und Strom, Mobilität und Ernährung weniger CO₂ aus als der deutsche Durchschnitt. Melanie hat im Vergleich schon weniger Möglichkeiten, deutlich CO₂ einzusparen. Da es auf dem Land keinen öffentlichen Nahverkehr gibt, ist sie auf ihr Auto angewiesen. Sie könnte allerdings ebenfalls mit dem Auto in den Urlaub fahren, statt mit dem Flugzeug in den Süden zu fliegen. Dann würde sie zwar mehr fahren als vorher, doch eine Autofahrt nach Italien stößt weniger CO₂ aus als ein Flug nach Mallorca.

Und natürlich könnte die Familie weniger Fleisch essen. Sie könnten außerdem eine Elektro-Wärmepumpenheizung mit Warmwasserbereitung in ihr Haus einbauen und die Heizung optimieren. Zwar würde der Stromverbrauch steigen, aber insgesamt würden sie immer noch CO₂ einsparen. Das kostet allerdings Geld - wenn eine Familie zum Beispiel noch den Kredit für das Haus abzahlt, ist das für sie schwierig.

Laura hat das größte Einsparpotenzial bei den Flügen. Darauf ganz zu verzichten, würde jemanden wie Laura durchaus schmerzen, weil sie Familie im Ausland hat. Besonders bitter ist für jemanden wie sie, dass selbst ihre vegetarische Ernährung die Flüge nicht aufwiegt. Würde sie bei ihrem Lebensstil nicht fliegen, aber Fleisch essen, wäre ihr CO₂-Ausstoß geringer als momentan.

Besonders wenige Möglichkeiten für eine Veränderung hat Renate. Sie könnte sich immerhin vorstellen, weniger Fleisch und Wurst zu essen.

Laura und Renate haben außerdem einen recht hohen Energieverbrauch, weil sie in unsanierten älteren Wohnungen leben. Eine andere Heizung brächte einiges an Einsparpotenzial, doch als Mieterinnen sind sie dafür nicht zuständig. Sie haben also insgesamt wesentlich weniger Möglichkeiten, CO₂ zu sparen als Melanie oder gar Christian.

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