Handel - München:Bayerische Transportunternehmer werfen Tirol Rechtsbruch vor

München (dpa/lby) - Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) hat die zeitweisen Lkw-Einfahrtverbote nach Tirol als ungestraften Verstoß gegen EU-Recht kritisiert. "Brüssel sagt, das geht nicht, das behindert den freien Warenverkehr", sagte LBT-Vizepräsident Wolfgang Anwander am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München, "aber es gibt keine Strafmaßnahmen. Es geschieht nichts."

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München (dpa/lby) - Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) hat die zeitweisen Lkw-Einfahrtverbote nach Tirol als ungestraften Verstoß gegen EU-Recht kritisiert. "Brüssel sagt, das geht nicht, das behindert den freien Warenverkehr", sagte LBT-Vizepräsident Wolfgang Anwander am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in München, "aber es gibt keine Strafmaßnahmen. Es geschieht nichts."

Die Tiroler Landesregierung lässt seit Wochen immer wieder nur eine begrenzte Zahl von Lastwagen vom Inntal-Dreieck Richtung Brenner durchfahren - allein während der Pfingstferien ist diese sogenannte Blockabfertigung für sieben Tage geplant. Anwander sagte, die Folgen seien bis zu 50 Kilometer lange Rückstaus in Bayern und stundenlange Wartezeiten. "Das kostet viel Geld und ist umweltpolitisch ein Desaster."

Der Grünen-Verkehrsministerin in Tirol warf Anwander vor, sie wolle Verkehr verhindern und behindern. Von einem Brenner-Gipfel am 12. Juni in Bozen erwarte er wenig angesichts der im Herbst anstehenden Landtwagswahlen in Tirol und in Bayern. Bahntransporte dauerten doppelt so lange, die Nachfrage sei gering. Zwischen Innsbruck und Verona fehle der Bahn auch die Kapazität, um Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern: "Da wird geträumt", sagte Anwalder. Letztlich herrsche das St. Florians-Prinzip vor: Jeder wolle alles konsumieren, aber niemand wolle Lkw-Verkehr auf seiner Straße.

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