Konjunktur:Wirtschaft in der Euro-Zone wächst trotz Flaute in Deutschland

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Deutschland könnte zukünftig weniger finale Güter und Dienstleistungen aus der EU importieren. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Immerhin 0,3 Prozent beträgt das Wachstum im zweiten Quartal, teilt die europäische Statistikbehörde mit. In den einzelnen Ländern ist die Lage aber sehr unterschiedlich. In Deutschland läuft es vergleichsweise schlecht.

Die Euro-Zone ist im zweiten Quartal trotz der Stagnation in ihrer größten Volkswirtschaft Deutschland auf Wachstumskurs zurückgekehrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Juni um 0,3 Prozent zu im Vergleich zum ersten Vierteljahr, wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Die Währungsunion hatte zu Jahresbeginn stagniert, nachdem sie Ende 2022 sogar um 0,1 Prozent geschrumpft war.

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Der Rückgang der Preise von nach Deutschland importierten Gütern hat sich im Juni weiter beschleunigt. Die Einfuhrpreise fielen zum Vorjahresmonat um 11,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

In den einzelnen Ländern hat sich die Konjunktur allerdings sehr unterschiedlich entwickelt. In Deutschland lief es vergleichsweise schlecht: Hier stagnierte das Bruttoinlandsprodukt nach zuvor zwei Minus-Quartalen in Folge lediglich, womit die Rezession geradeso beendet wurde.

Die nach Deutschland zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft Frankreich schaffte dagegen ein Wachstum von 0,5 Prozent, die Nummer vier Spanien von 0,4 Prozent. Italien als drittgrößte Wirtschaftsnation der Währungsunion schrumpfte dagegen um 0,3 Prozent, Österreich sogar um 0,4 Prozent. Irland gelang mit 3,3 Prozent das kräftigste Wachstum.

"Die BIP-Zahlen für Frankreich, Deutschland und Spanien für das zweite Quartal sind recht ermutigend", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, der französischen Tageszeitung Le Figaro. Die Entwicklung stütze die Prognose der EZB-Ökonomen, der zufolge der Euro-Raum in diesem Jahr um 0,9 Prozent wachsen dürfte.

Die hohe Inflation nagt allerdings weiterhin an der Kaufkraft der Verbraucher. Sie lag in der Eurozone im Juli bei 5,3 Prozent. Sorgen macht Volkswirten jedoch die hohe Kerninflationsrate, bei der die stets stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie ausklammert sind. Sie liegt bei 5,5 Prozent.

Die EZB hat ihren Leitzins neun Mal in Serie angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Zum weiteren Kurs nach der Sommerpause wollte sich EZB-Präsidentin Lagarde nicht festlegen. Bundesbankchef Joachim Nagel hält die Inflation im Euro-Raum für noch nicht besiegt.

© SZ/dpa/rtr/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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