Die größten Internet-Rivalitäten:Neid unter Nerds

Wikileaks-Kopf Julian Assange und sein einstiger Mitstreiter Daniel Domscheit-Berg haben sich hoffnungslos zerstritten. Sie sind nicht alleine: eine Geschichte der Rivalitäten in der Internet-Szene und IT-Branche.

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Nicht nur bei den Wikileaks-Schlüsselfiguren herrscht dicke Luft: Rivalitäten in der Internet-Szene und IT-Branche haben Tradition. Julian Assange vs. Daniel Domscheit-Berg Die Kontroverse: 2010 war das Jahr, in dem eine Männerfreundschaft zerbrach: Nach internen Streitigkeiten setzte Wikileaks-Kopf Julian Assange (rechts) seinen deutschen Mitstreiter Daniel Domscheit-Berg vor die Tür. Dieser nahm daraufhin nicht nur Enthüllungs-Datensätze und Wikileaks-Software an sich, sondern veröffentlichte 2011 noch ein für Assange wenig schmeichelhaftes Buch. Das Wikileaks-Lager reagiert wütend, Assange schaltet einen Anwalt ein. Wer wird gewinnen? Keiner von beiden: Assanges zweifelhafter Ruf wird durch die Domscheit-Berg-Schilderungen bestätigt, der Deutsche wiederum steht nun als eitler Verräter da.

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Larry Page vs. Mark Zuckerberg Die Kontroverse: Zwei Unternehmensgründer leiten zwei der mächtigsten Internetfirmen der Welt: Googles Larry Page will, dass wir uns im Internet weiter über die Suche orientieren, Facebooks Mark Zuckerberg setzt darauf, dass wir uns künftig von den Empfehlungen von Freunden leiten lassen. Ganz nebenbei wollen die beiden Firmen auch an die Daten der Nutzer. Denn nur wer genügend Informationen über die Internetsurfer besitzt, kann ausreichend Geld verdienen. Wer gewinnt? Wer das richtig vorhersagt, könnte an der Börse eine Menge Geld verdienen. Google ist breiter aufgestellt, Facebook sammelt mehr Informationen über seine Nutzer.

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Shawn Fanning vs. Metallica Die Kontroverse: Als damals 18-Jähriger entwickelte der Amerikaner Shawn Fanning mit Napster die erste Internet-Tauschbörse. Bald schob eine ganze Generation von Internet-Nutzern fleißig MP3s hin und her, zum Ärger der Musikindustrie und zahlreicher Bands. Vor allem Metallica ging Napster hart an und klagte. Am Ende zerbrach das Unternehmen, die Idee des Filesharing aber blieb. Wer hat gewonnen? Metallica besiegten zwar Napster, den allgemeinen Trend zum Datentausch konnte die Band jedoch nicht stoppen. Shawn Fanning hat seit Napster trotz einiger Versuche kein ähnlich einflussreiches Projekt mehr starten können.

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Steve Jobs vs. Bill Gates Die Kontroverse: Der Zweikampf zwischen Microsoft und Apple zählt zu den legendären Konfrontationen der IT-Branche: ""Das einzige Problem bei Microsoft ist, dass sie keinen Geschmack haben. Sie haben absolut keinen Geschmack.", sagte Apple-Chef Jobs einmal über Gates' Firma, die sich bei Windows von Apples grafischer Nutzeroberfläche inspirieren ließ. Umgekehrt rettete Microsoft 1997 mit einer Investition von 150 Millionen Dollar das seinerzeit darbende Apple - das nun wiederum mit iPhone und iPad für die Probleme Microsofts im mobilen Bereich verantwortlich ist. Wer hat gewonnen? Das direkte Duell hat Bill Gates für sich entschieden, dem allerdings als Soft- und Hardwarepionier ein Ruf wie der von Steve Jobs verwehrt bleiben wird.

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Carly Fiorina vs. Hewlett Packard Die Kontroverse: Hat Carly Fiorina Hewlett Packard saniert oder dem Unternehmen geschadet? Noch jetzt dürfte beim Computerkonzern heftig darüber gestritten werden. Zumindest waren die vier Jahre von 2000 bis 2004 aufregend: Fiorina veränderte bei HP wichtige Strukturen, war jedoch gleichzeitig immer wieder Zielscheibe von Kritik, da sie das Unternehmen nach ihren eigenen Regeln leitete. Am Ende eskalierte der Streit zwischen dem Verwaltungsrat und der Vorstandsvorsitzenden - ohne Angabe von Gründen musste Fiorina gehen. Wer hat gewonnen? Der Verwaltungsrat. Fiorina sucht seit ihrem Rauswurf eine Rolle in der Politik, scheiterte aber jüngst bei den kalifornischen Senatswahlen.

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Justin Bieber vs. 4Chan Die Kontroverse: Sänger und Teenie-Star Justin Bieber ist ein Internet-Phänomen. Sieben Millionen Fans folgen dem 16-Jährigen alleine auf Twitter. Kein Wunder, dass der Internet-Ruhm Neider hervorbringt: Mitglieder des anonymen Internet-Schabernackforums spielen ihm immer wieder Streiche, kapern seine Homepage oder manipulieren Tour-Umfragen, um ihn nach Nordkorea zu schicken. Wer gewinnt? Strahlejunge Bieber freut sich über jede Art von Aufmerksamkeit - auch wenn sie von gemeinen Internet-Angreifern stammt, die nur wenig älter als er sein dürften.

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Alter Steve Ballmer  vs. Neuer Steve Ballmer Die Kontroverse: Microsoft-Chef Steve Ballmer hat ein Problem: Er baute in den 80er und 90er Jahren ein erfolgreiches Unternehmen mit auf, doch die Lorbeeren heimste der Unternehmensgründer Bill Gates ein. Seitdem Ballmer am Ruder ist, geht es langsam bergab - und der als aufbrausend bekannte CEO muss sich an seinen früheren Erfolgen messen lassen. Wer gewinnt? Wahrscheinlich der alte Steve Ballmer - denn die goldene Vergangenheit kommt für Microsoft nicht wieder.

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Stephen Elop vs. Finnland Die Kontroverse: Seit der Gründung im Jahr 1865 ist Stephen Elop der erste ausländische Chef des finnischen Handykonzerns Nokia. Der ehemalige Microsoft-Manager übernimmt das Unternehmen in einer schwierigen Situation, hat es doch den Anschluss auf dem Smartphone-Markt verpasst. Mit seinen Entscheidungen dürfte er sich in einem Land, das sich wie kein zweites mit einem Konzern identifiziert, allerdings wenige Freunde machen: Bereits in den ersten Wochen mussten viele langjährige finnische Führungskräfte Nokia verlassen, dem Unternehmen droht ein massiver Stellenabbau auch im Heimatland. Wer gewinnt? Im schlimmsten Fall beide, weil Elop Nokia weiter Richtung Abgrund treibt - im besten Fall wird Elop am Ende seiner Ära Ehrenfinne.

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Wolfgang Schäuble vs. das deutsche Internet Die Kontroverse: Vorratsdatenspeicherung, Internet-Stoppschild, Online-Durchsuchungen: Während seiner Amtszeit als Innenminister verstand Wolfgang Schäuble (CDU) das Netz vor allem als Bedrohung. Das brachte ihm von vielen Seiten Kritik ein - vor allem technikaffine junge Internetnutzer wehrten sich gegen die Pläne. Wer hat gewonnen? Einen Großteil der Pläne des CDU-Politikers sind heute noch nicht realisiert, kommen in den Diskussionen über Internetgesetzgebung aber weiterhin vor.

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