Nahverkehr:Auf dem falschen Gleis

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Ein Zug von Abellio fährt im Herbst 2021 durch Nordrhein-Westfalen: Der Zugbetreiber ging pleite - doch wer trägt Schuld daran? (Foto: Rene Traut/dpa)

In Nordrhein-Westfalen geht ein Rivale der Deutschen Bahn pleite. Die Schuldfrage soll nun ein Gericht klären. Der Fall zeigt, wie schwierig der Markt für private Konkurrenten des Staatskonzerns ist.

Von Björn Finke, Brüssel

Die Niederländer setzten voll auf Wachstum jenseits der Grenze: Zwischen 2010 und 2016 erhielt der Bahnbetreiber Abellio den Zuschlag für fünf Regional- und Nahverkehrsverträge in Nordrhein-Westfalen. Etwa 21 Millionen Passagiere jährlich stiegen in Züge dieser Tochter der Staatsbahn Nederlandse Spoorwegen ein. Nach einer dieser Ausschreibungen jubilierte der zuständige Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), erneut habe sich ein Unternehmen "mit wirtschaftlichen und verlässlichen Angeboten durchgesetzt". Doch das mit der Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit erwies sich als falsch - im Sommer 2021 beantragte Abellio ein Schutzschirmverfahren, eine Form der Insolvenz. Denn die Verträge brockten der Firma hohe Verluste ein, und Verhandlungen über Nachbesserungen brachten kein Ergebnis.

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