Kolumne: Gewusst wie:Die besten Rezepte mit braunen Bananen

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Reife Bananen sind besonders süß, sie eignen sich daher gut für ein Chutney oder ein Dressing im Asia-Style. (Foto: mauritius images/foodcollection)

Die gelben Früchte liegen überreif im Obstkorb. Und keiner will sie mehr essen. Wie man sie appetitlich verwerten kann - nicht nur für Bananenbrot.

Von Eva Dignös

Das hat die Natur schon ganz gut gemacht. Ein Obst mit angewachsener Verpackung, inklusive eingebauter Aufreißhilfe. Schön süß, durchaus gehaltvoll, nicht nur an Fruchtzucker, sondern auch an Kalzium, Magnesium und Vitamin B6, ein schneller Energielieferant. Bananen sind nach Äpfeln das am zweithäufigsten verkaufte Obst in Deutschland. Zwölf Kilo pro Kopf und Jahr weist die Statistik aus, das sind rund 100 Stück.

Sie sind ja auch immer zu haben im Supermarkt, zu jeder Jahreszeit, ohne größere Preisschwankungen, als gäbe es keine Ernteperioden. Als würden sie nicht an Stauden wachsen, sondern in der Fabrik hergestellt. Rein damit in den Einkaufswagen, wird schon jemand essen.

Aber Bananen reifen nach - besonders schnell übrigens, wenn sie in der Obstschale neben Äpfeln liegen - und so sind sie manchmal schneller braun, als sich Abnehmer gefunden haben. Wobei die unansehnliche Schale über die Qualität des Inhalts nicht viel aussagt: Genießbar sind Bananen dann in der Regel immer noch, oft sogar noch süßer, aber oft auch etwas matschig. Und landen deshalb häufig in der Tonne, in Supermärkten genauso wie in privaten Haushalten.

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Ein ziemlich trauriges Ende einer doch ganz schön langen Reise: Die wichtigsten Lieferländer für den deutschen Handel sind weit weg, in Kolumbien, Ecuador und Costa Rica. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg berechnet den CO₂-Fußabdruck mit 0,6 Kilogramm pro Kilo Bananen. Für eine exotische Frucht ist das zwar vergleichsweise gut - aber nur, wenn das süße Früchtchen auch tatsächlich gegessen wird. Deshalb nun endlich zur Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie sich Bananen appetitlich verwerten lassen, die den Wohlfühl-Reifegrad bereits überschritten haben.

Klar, da wäre das Bananenbrot, ein schnell zusammengerührter Kuchen aus Butter oder Öl, Zucker, Mehl, Backpulver. Und natürlich: zerdrückten Matschbananen. Schmeckt gut zum Frühstück oder zur schnellen Kaffeepause, wurde aber während der Corona-Lockdowns derart als Trendgebäck gehypt, dass so mancher selbst jetzt noch schnell eine FFP2-Maske überzieht, nur um nicht schon wieder eine Scheibe Bananenbrot verdrücken zu müssen.

Auch eine süße Nachspeise ist mit dem Obst schnell gemacht

Gibt es denn gar keine anderen Bananenideen? Anruf bei Susann Kreihe, Köchin und Rezeptautorin aus Augsburg. Sie hat der Banane ein ganzes Kochbuch gewidmet ("Total Banane", Christian Verlag) und sagt: "Bananenbrot ist super, aber die Banane kann sehr viel mehr, in allen Reifestadien." Am besten kombiniere man die Süße der Frucht mit Gewürzen, mit Schärfe und Säure, "beispielsweise in einem Chutney oder einer Barbecuesoße". Bei der Rezeptur kann man experimentieren, mit Tomaten, mit Mango, mit Ananas, mit Chili und Ingwer. Oder man verrührt Banane mit Kokosmilch, Limette und Ingwer zu einem Dressing im Asia-Style, "das passt gut zu Rohkost", sagt Kreihe.

Für eine schnelle süße Nachspeise wird die Banane in Scheiben in der Pfanne angebraten, darüber kommt eine Kelle Pfannkuchenteig, goldbraun backen, fertig. Im tiefgefrorenen Zustand lassen sich die Früchte zu Bananeneis, auch "Nicecream" genannt, verarbeiten: kurz antauen lassen und im Mixer pürieren.

Beim Backen ist die Banane sogar ein potenzieller Retter in der Not, wenn nämlich - hat denn wieder niemand eingekauft - keine Eier mehr im Kühlschrank sind. Oder ein Veganer zum Kaffee kommt: Banane eignet sich nämlich als Ei-Ersatz. "Am besten funktioniert das bei Rührkuchen", sagt Kreihe, "eine halbe Banane ersetzt ein Ei."

Die Bananen sind längst aufgebraucht, im Obstkorb liegen nur noch zwei alte Äpfel? Keine Sorge, mit Apfelmus funktioniert der Trick auch.

Die Autorin hat etwas gegen Stürme im Wasserglas. (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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