Der Fall Walijewa bei Olympia:Absurdes Schauspiel unter den fünf Ringen

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Die Blicke werden sich im Einzelwettbewerb noch stärker auf die 15-jährige Kamila Walijewa konzentrieren. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Eiskunstläuferin Kamila Walijewa darf trotz positiver Dopingprobe weiter in Peking antreten, urteilt der Sportgerichtshof. Dem Internationalen Olympischen Komitee fällt sein laxer Umgang mit Russlands Dopingkultur auf die Füße.

Kommentar von Barbara Klimke, Peking

Am Dienstagnachmittag wird Kamila Walijewa, Russlands großes Eistalent, zu ihrer Kurzkür aufs Pekinger Eis gleiten. Die Scheinwerfer der Welt sind dann auf die schmalen Schultern der 15-Jährigen gerichtet, nun, da der Sportgerichtshof Cas entschieden hat, ihre vorübergehende Sperre wegen der Einnahme eines verbotenen Herzmittels aufzuheben. Und am Donnerstag, in der Kür, soll sie dem staunenden Publikum dann ebenfalls ihre Vierfachsprünge vorführen. Kann sie auch Olympiasiegerin werden? Diese Frage hängt nicht von sauberer Kantenführung ab, nicht einmal von den Preisrichter-Noten. Im Zweifelsfall werden darüber erst in Monaten oder gar Jahren juristische Gremien nach Aktenlage urteilen.

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