Stimmen zur Nationalmannschaft:"Wir sollten demütig bleiben"

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Joshua Kimmich (Mitte) hat nach der Begeisterung um die Siege gegen Frankreich und die Niederlande "das Gefühl, dass man kurz vor einem Titel stünde" und erinnert: "So weit ist es noch lange nicht." (Foto: Ina Fassbender/AFP)

Sportdirektor Rudi Völler und Joshua Kimmich fangen die Begeisterung ein wenig ein, der Bundestrainer erzählt, was Kapitän İlkay Gündoğan in der Kabine gesagt hat. Die Stimmen zum Länderspiel gegen die Niederlande.

Julian Nagelsmann (Bundestrainer): "Der Sieg tut sehr gut. Wir hatten ein anspruchsvolleres Spiel als gegen die Franzosen, da die Variabilität, die Holland im Aufbau hat, außergewöhnlich ist. Daher ist es für uns ein sehr gutes Spiel, um es für die EM zu analysieren. Was wir in den zehn Tagen gut gemacht haben, ist das tiefe Verteidigen mit einer sehr großen Aktivität für den Ballgewinn. Mit Ball hätten wir auch heute, wenn wir ein paar Anpassungen machen und die Positionen ein bisschen klarer sind, noch viel mehr Chancen herausgespielt."

"Insgesamt waren die zehn Tage wirklich super von der Mannschaft. Ilkay hat in der Kabine gesagt, dass es wirklich Spaß gemacht hat und ein guter Spirit herrscht - das spürt man. Es ist ein Unterschied zu den Maßnahmen zuvor, dass wir so ein Spiel auch unbedingt gewinnen wollen."

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Rudi Völler (DFB-Sportdirektor): "Wir sollten demütig bleiben. Wir haben es nach den Niederlagen nicht ganz so schwarzgemalt, jetzt werden wir zwar nicht auf die Bremse treten, aber einen Tick warnen. Das Wichtigste war, dass man an die eigene Stärke wieder glaubt."

Toni Kroos: "Ich bin stolz auf die Mannschaft, da ich weiß, dass sie aus einer sehr schweren Zeit kommt. Uns hat gutgetan, dass nicht ganz so viele diesen Rucksack hierhin mitgebracht haben durch den relativ radikalen Austausch. Das hat man gemerkt. Wir haben den Schwung gut mitgenommen, wenn wir das Spiel auch nicht gut begonnen haben. Auch das ist immer ein super Test."

Maximilian Mittelstädt: "Man hat gesehen, dass wir auch nach dem 0:1 direkt weitergespielt haben, uns von nichts verunsichern ließen. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, viele Chancen herausgespielt. Auch die Fans merken, dass etwas entsteht und die Euphorie wächst. Wir versuchen alles, um uns bestmöglich vorzubereiten, um eine optimale Europameisterschaft zu spielen."

Niclas Füllkrug: "Ich bin immer demütig unterwegs. Es ist gut, verschiedene Charaktere in der Mannschaft zu haben. Andere sind da forscher unterwegs, was ich gut finde. Wir haben gegen zwei sehr gute Mannschaften gespielt, die mit einer sehr guten Besetzung gespielt haben. So kann man es auch bewerten. Wir werden sowieso mit einem sehr hohen Anspruch an uns selbst in das Turnier gehen und freuen uns extrem drauf."

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Joshua Kimmich: "Im November war sehr vieles sehr schlecht. Jetzt hatten wir gegen die Franzosen einen sehr überzeugenden Sieg, dann war man auf einmal wieder in aller Munde, und die Begeisterung war wieder da. Man hatte das Gefühl, dass man kurz vor einem Titel stünde. So weit ist es noch lange nicht."

Matthijs de Ligt (Niederlande): "Am Ende ist es schwierig, dass du 1:2 durch zwei Tore aus Standardsituationen verlierst. Das ist sehr wichtig im Fußball. Deutschland hatte mehr Chance, aber auch wir hatten unsere Chancen. Wir haben nicht alle verwertet und am Ende ist das 1:2 der Unterschied."

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