Fußball - Berlin:Teil-Gehaltsverzicht bei Hertha: Rückkehr ins Training offen

Berlin
Michael Preetz. Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Der Verzicht auf Teile des Gehalts von Profis und Verantwortlichen soll Hertha BSC in der Corona-Krise einen Betrag "im ordentlichen siebenstelligen Bereich" einsparen. Wie Geschäftsführer Michael Preetz am Dienstag sagte, hätten sich die Berliner Bundesliga-Mannschaft, das Trainer- sowie Funktionsteam, Geschäftsleitung und leitende Mitarbeiter zu Einkommenseinbußen bis zum bisher geplanten Saisonende am 30. Juni verständigt. "Auch bei Hertha BSC steht der Solidaritätsgedanke über allem", sagte Preetz.

Ziel sei es, dass "der Betrieb hier weitergeht, die Auswirkungen minimiert werden" und "keine Arbeitsplätze gefährdet werden", sagte Preetz in einem vom Verein verbreiteten Video und ergänzte: "Wir stellen uns der Herausforderung dieser besonderen Situation."

Weiterhin offen ist, wann die Berliner wieder mit dem Teamtraining beginnen. "Die Empfehlung der DFL war, bis 5. April kein Mannschaftstraining zu machen, daran halten wir uns und werden auch in dieser Woche individuell trainieren", sagte Preetz. Am Montag seien alle Spieler unabhängig voneinander im 15-Minuten-Takt auf dem Clubgelände gewesen und hätten individuelle Trainingspläne bekommen. "Keiner hat den anderen getroffen", sagte Preetz.

Aufgrund eines positiven Befunds auf das Virus bei einem Spieler befand sich die Mannschaft zuletzt in einer zweiwöchigen häuslichen Quarantäne, die seit Dienstag beendet ist. Der neue Trainingsplan werde die Profis "wieder raus in den Natur" führen, sagte Preetz: "In dieser Woche steht ein verschärftes Lauftraining auf dem Programm."

Der Bundesliga-Spielbetrieb bleibt wegen der Coronavirus-Pandemie bis mindestens zum 30. April ausgesetzt. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga stimmte am Dienstag einem entsprechenden Antrag des DFL-Präsidiums zu. Ob es im Mai weitergeht, ist offen. "Ja, ich glaube daran, dass wir die Saison zu Ende spielen", sagte Preetz: "Das ist der Wunsch aller Clubs, nicht zuletzt auch aus wirtschaftlichen Überlegungen."

Derweil steht einer Rückkehr von Trainer Pal Dardai zu seinem Herzens-Club nichts mehr im Wege. "Ja, ich bleibe Herthaner. Ich weiß nur noch nicht, welches Jugend-Team ich übernehme", sagte der 44 Jahre alte Ungar der "Bild"-Zeitung (Dienstag). Auch Preetz hat den Wunsch des Fußball-Bundesligisten bekräftigt, den Rekordspieler in der kommenden Saison als Nachwuchscoach zu halten. "Das werden wir bald besprechen", sagte Preetz. Offen bleibt hingegen, wer die Profis in der nächsten Spielzeit betreuen wird. Der Abschied von Alexander Nouri nach der laufenden Saison steht bereits fest.

Nach mehr als vier Jahren als Hertha-Bundesligatrainer hatte Dardai im Sommer vergangenen Jahres seinen Führungsposten räumen müssen. Im April sollen nun die Gespräche mit allen Jugendtrainern des Vereins geführt werden, auch mit Dardai. "Normalerweise wird bei uns im April immer schon festgelegt, welche Hertha-Trainer auf welche Nachwuchs-Teams verteilt werden. Doch durch Corona hat sich gerade zeitlich alles etwas nach hinten verschoben", sagte Preetz.

Preetz hatte 2015, als Dardai die Profis übernahm, einen unbefristeten Vertrag mit dem Ex-Profi ausgehandelt. Von Jahr zu Jahr sollte danach besprochen werden, ob Dardai bei den Profis weitermacht oder in den Nachwuchsbereich zurückkehrt.

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