Berlin (dpa) - Geschäftsführer Andreas Rettig vom Zweitligisten FC St. Pauli hat den Innenminister-Vorschlag kritisiert, das Zünden von Bengalos in Fußball-Stadien künftig mit Haft zu bestrafen. „Das ist Effekthascherei, das hat mir nicht gefallen“, sagte Rettig der Deutschen Presse-Agentur bei einer Veranstaltung anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) in Berlin. Der Vorschlag sei überzogen: „Das hilft niemandem und ist nicht zielführend.“
Auf der Herbst-Konferenz in Magdeburg vom 28. bis 30. November wird diskutiert, den Einsatz von Pyrotechnik in Menschenmengen künftig mit bis zu einem Jahr Gefängnis zu bestrafen. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), der Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist, unterstützt einen entsprechenden Vorschlag aus Hessen.
Rettig nimmt bei dem Thema auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) in die Pflicht. „Ich würde mir von den Verbänden wünschen, dass sie sich von solchen Vorschlägen abgrenzen“, sagte der 55-Jährige.