Frauenfußball:"Und plötzlich hat man die Hand am Hintern"

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Sexismus ist in Deutschlands Fußballstadien allgegenwärtig - trotz der Fan-Proteste dagegen wie hier in Freiburg 2019. (Foto: Adelheid Huber/Sportnah/Imago)

Dass Frauen Fußball spielen, ist heute ganz normal? Von wegen! Freizeit- und Nationalspielerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen berichten über alltäglichen Sexismus, strukturelle Benachteiligung - und Männer, die "Ausziehen! Ausziehen!" rufen.

Von Nina Bovensiepen, Anna Dreher, Elena Kuch und Hendrik Maaßen

Sie wollte mutig sein. Weil sie wollte, dass es endlich aufhört: die sexistischen Sprüche beim Training oder beim Spiel, das Gegaffe, die Demütigungen. Also nahm Franziska Bielfeld sich ein Herz und sprach bei einer Sitzung der Fußballsparte ihres Vereins das an, was sie und ihre Mitspielerinnen nicht mehr hinnehmen wollten. Sie zitierte ein paar Beispielsätze, die sie oft zu hören bekommen, Sätze wie: "Die dürfte auch bei uns mitduschen" oder "Die mit den kurzen Haaren, die kann gern auch bei uns mitspielen". Eher noch Sprüche der harmlosen Art, relativ betrachtet. "Und ich hab' gesagt, ich wünsche mir, dass der Mund aufgemacht wird, wenn ihr so etwas hört", erzählt Bielfeld. "Damit dem Mann neben euch möglichst das Bier mal stecken bleibt, dass nicht mitgelacht wird, sondern gesagt wird: Ey, hier nicht."

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