1.-3. Spieltag: Die neue Saison hat kaum richtig begonnen, da bricht die erste Schreckensmeldung über die Bundesliga herein: Vor dem Auftaktspiel gegen den HSV hat Bayern-Profi Arturo V. beim Aufwärmen Mario Götze das linke Ohr abgebissen. Sie haben den Chilenen ja verpflichtet, weil Trainer Guardiola der nötige Biss im Mittelfeld fehlte - aber gleich so? Bayern-Chefschwurbler Matthias Sammer versucht, die Wogen zu glätten, erzählt etwas von "Konstellationen", in denen so was vorkommen könne. Dieser Arturo V. sei eben "die Komplexität in Person".
Auch ohne V. (zwei Spiele Sperre) gewinnen die Bayern das Auftaktspiel 3:0 - Mario Götze, wenn auch halbtaub, köpfelt das zweite Tor. Da Ingolstadt (0:4 in Mainz) und Leverkusen (0:5 gegen Hoffenheim) aber noch höher verlieren, steht der HSV nach dem ersten Spieltag auf dem Relegationsplatz. Ein tiefer Seufzer geht durch die Hansestadt.
Die Überraschung der neuen Spielzeit ist Hoffenheim: Die TSG siegt gegen Leverkusen, den FC Bayern und Darmstadt und ist nach drei Spieltagen Tabellenführer. Bislang sechsfacher Torschütze: Kevin Kuranyi, der aus Protest über sein schlechtes Standing in Deutschland Interviews nur auf Russisch gibt.
4.-6. Spieltag: In Dortmund verlief der Saisonstart mit neun Punkten aus vier Spielen passabel. Coach und Chefpedant Thomas Tuchel moniert jedoch, dass Shinji Kagawas Stutzen ebenso wenig sitzen wie Kevin Großkreutz' Nebensätze. Er verbannt beide zum Nachdenken in die zweite Mannschaft. Großkreutz trifft sich aus Frust mit Jürgen Klopp, der noch immer seine Pöhler-Mütze trägt und ihm erzählt, wie "ÜBERRAGEND, GEIL, UNFASSBAR" sein Leben als Trainerfrührentner sei.
Der Hamburger SV spielt 0:0 gegen Frankfurt und liegt nach dem fünften Spieltag auf dem Relegationsrang, wie auch schon nach dem ersten, zweiten, dritten und vierten. Ein tiefer Seufzer geht durch die Hansestadt. Auf seiner Finca in Mallorca erhebt der 104-jährige Milliardär Klaus-Michael Kühne erbost die Stimme und fordert in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt die Rückkehr von Sylvie Meis, ehemals van der Vaart.
Die Bayern fangen sich, auch wenn Arturo V. dem Wolfsburger Bas D. beim 3:1 einen Zeh abbeißt und für drei weitere Spiele gesperrt wird (D. startet derweil via Twitter einen Aufruf, um einen Ersatzzeh aufzutreiben). Matthias Sammer schwurbelt von "komplexen Konstellationen", Guardiola versteht die Aufregung nicht und lobt den "Super-Super-Super-Biss". Der Chilene sagt nur: "Grrrrrrr." Radio Abu Dhabi meldet indes aus todernster Quelle, dass Guardiola für 30 Millionen Jahresgehalt nach der Saison zu Manchester City wechselt.
7.-9. Spieltag: An der Tabellenspitze thront der noch immer ungeschlagene Tabellenführer 1899 Hoffenheim. Gerd Müller muss Interviews geben, weil Kevin Kuranyi (er gibt Interviews weiter nur auf Russisch) bislang 14 Tore erzielt hat und der Boulevard mit der "Pulverisierung von Müllers Torrekord" rechnet. Müller sagt, seine einzige Hoffnung sei, dass Kuranyi zum Rückrundenstart ein Tête-à-Tête mit Arturo V. nicht unbeschadet übersteht.
V. darf bei den Bayern zum ersten Mal zwei Spiele in Serie bestreiten, beim 3:1 gegen Dortmund trifft er sogar. Beim Torjubel läuft es anschließend aber suboptimal, er beißt Götze, der ihn unvorsichtig anspringt, erneut. Diesmal muss ein Finger dran glauben. Götze gibt bekannt, dass seine Playstation-Fähigkeiten mit einem Finger weniger arg beeinträchtigt sind, V. wird für fünf Spiele gesperrt. Er tätowiert sich Götzes Finger an die Schläfe.
Bei Dortmund wird Kritik an Coach und Chefpedant Tuchel laut, der Mats Hummels aus Disziplinargründen nicht aufgestellt hatte. Hummels hatte beim Hotelfrühstück sein Frühstücksei einen Zentimeter zu tief aufgeschlagen, Tuchel setzt ihn zum Nachdenken neben Jürgen Klopp auf die Tribüne. Der erzählt ihm, wie "ÜBERRAGEND, GEIL, UNFASSBAR" sein Leben als Trainerfrührentner sei. Hummels sucht in der Handtasche seiner Frau Cathy Unterschlupf.
10.-13. Spieltag: Die Bundesliga erlebt einen neuen Frisurentrend: Arturo V.s Tribal-Pfeilschnitt macht Schule, was bei einigen Klubs zu haarigen Angelegenheiten führt. In Köln beginnt am 11.11. der Karneval mit einer mannschaftsinternen Rasur. Trainer Peter Stöger kann sich gerade so nach Leverkusen retten, wo Rudi Völler eine Initiative mit dem Namen "Für den Erhalt des Schnauzers" gestartet hat. Von der Haarschneiderei unbeeindruckt ist Glatzenträger Sammer. Er gibt bekannt, dass die "Komplexität in Person in ihrer Konstellation einzigartig" sei und dass der FC Bayern "in der Außendarstellung wieder an einen Punkt kommen muss, wo er hingehört". Douglas Costa versteht diese Aussagen ebenso wenig wie der Rest der Republik. Bayerns Brasilianer überrascht mit einer neuen Fortbewegungsart: Er rennt auch privat nur mit Übersteigern durch die Gegend.
Erstaunliches tut sich in Hoffenheim: Kuranyi, mittlerweile bei 16 Saisontreffern angelangt, bringt sich bei einem Treffen mit Gerhard Schröder als Botschafter für Russland-Angelegenheiten ins Spiel. Der Altkanzler ist von der Idee angetan und lobt den Ex-Nationalspieler als "lupenreinen Demokraten". Sylvie Meis, ehemals van der Vaart, startet derweil mit FDP-Strahlegesicht Katja Suding eine Kampagne in Hamburg. Slogan: "Wenn schon Drittletzter, dann wenigstens schön grinsen." Der 104-jährige HSV-Investor Kühne ist angetan.